Ungleiche Verteilung: Was heißt schon Luxus?

Sarah Yolanda Koss über die hohe Armutsbedrohung

Menschen kaufen in einem Tafelladen Lebensmittel ein.
Menschen kaufen in einem Tafelladen Lebensmittel ein.

Fünf Millionen Menschen sind in Deutschland von »erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen«. Sie häufen Hypotheken- oder Mietschulden an; sich einmal pro Monat auf ein Getränk im Bekanntenkreis zu treffen, ist unleistbarer Luxus. Sogar ein Fünftel der Bevölkerung ist darüber hinaus laut Statistischem Bundesamt von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die reichsten Deutschen besitzen indes mehr als die Hälfte des Vermögens. Das passiert, wenn trotz über die Inflation hinaus steigender Mieten, Lebensmittel- und Energiekosten nichts gegen Verteilungsungleichheit getan wird. Da kann das deutsche Vermögen noch so sehr wachsen.

Wer die reichsten Deutschen konkret sind, lässt sich nicht verlässlich belegen. Weit vorn dabei ist jedenfalls Kaufmann- und Lidl-Gründer Dieter Schwarz. Der soll mal gesagt haben, »das Sozialste«, was er tun könne, sei, »durch Bildungsmaßnahmen die Elitenbildung zu fördern«. Das beruhigt das Bevölkerungsfünftel, das sich wegen überteuerter Discounter-Preise keinen Urlaub leisten kann, bestimmt.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.