Leider in der Realitätsferne

Sarah Yolanda Koss hat neue Erkenntnisse zum Grundeinkommen

»Weniger arbeiten«: Bei der Auftaktkundgebung einer Demonstration für ein bedingungsloses Grundeinkommen auf dem Berliner Alexanderplatz
»Weniger arbeiten«: Bei der Auftaktkundgebung einer Demonstration für ein bedingungsloses Grundeinkommen auf dem Berliner Alexanderplatz

Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit einem Milliardendefizit infolge steigender Arbeitslosenzahlen und höheren Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung. Die kommende Regierung will dem durch längere Arbeitszeiten entgegenwirken. Eine andere Option, Menschen in Arbeit zu halten und zu Weiterbildungen zu ermächtigen, ist das bedingungslose Grundeinkommen, wie eine erste deutsche Langzeitstudie zeigt. Proband*innen waren mental gesünder, zufriedener im Beruf – und arbeiteten deshalb nicht weniger.

Die neuen Daten könnten konservative Bedenken zerstreuen und sogar einen anderen Blick auf den Arbeitsmarkt ermöglichen. Dennoch bleiben die Wissenschaftler*innen mit ihren Überlegungen im jetzigen System haften. Denn fernab der Umsetzung ist das Grundeinkommen gerade deshalb eine Utopie, weil es Leistung und Einkommen entkoppeln könnte. Noch radikaler wäre es, ein »bedingungsloses Wohnen« oder »bedingungslose Ernährung« zu fordern und mit der Geldform zu brechen. Nur so ein Gedanke.

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