- Berlin
- Gedenken
Trostfrauen-Denkmal in Berlin: Ari darf länger bleiben
Gericht: Das Trostfrauen-Denkmal ist zunächst bis September geduldet
Das Denkmal der koreanischen »Trostfrauen« in Berlin-Moabit darf bis zum 28. September aufgestellt bleiben. Das hat das Verwaltungsgericht in Berlin in einem Eilverfahren entschieden. Bis mindestens zu diesem Zeitpunkt hat der Korea-Verband, der den Antrag gestellt hatte, Anspruch auf eine Sondernutzung der Fläche, wie es in einer Mitteilung hieß.
Der Begriff Trostfrauen ist ein Euphemismus für zehntausende Asiatinnen, die während des Zweiten Weltkriegs in japanischen Frontbordellen sexuell missbraucht wurden. Die kleine Statue erinnert an die Opfer.
Korea-Verband will geforderten Abbau nicht hinnehmen
Das Bezirksamt Mitte hatte den Korea-Verband vergangenes Jahr dazu aufgefordert, die Bronzestatue bis zum 31. Oktober 2024 zu entfernen. Der Verband, der das Bronzemädchen im Herbst 2020 an der Ecke zwischen Bremer Straße und Birkenstraße errichtet hatte, wollte das nicht hinnehmen und reichte einen Eilantrag dagegen ein.
Nach Angaben des Gerichts hatte der Korea-Verband gefordert, dass die Duldung bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung über den Verlängerungsantrag ausgesprochen wird. Da das Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Mitte, aber zeitnah über den Umgang mit temporärer Kunst im Stadtraum entscheiden wolle, sei die Duldung befristet worden, so das Gericht.
Statue ist schon lange Streitthema
Um die Statue schwelt seit Langem ein Streit zwischen dem Korea-Verband und dem Bezirksamt Mitte. Nach Angaben der Behörde können private Kunstobjekte im öffentlichen Raum lediglich eine temporäre Genehmigung bekommen. Nach Darstellung des Korea-Verbands soll das Denkmal weichen, weil die japanische Regierung Druck macht.
Der Korea-Verband ist ein gemeinnütziger Verein, der sich eigenen Angaben zufolge für Menschen- und Bürgerrechte im geteilten Korea, in Europa und vor Ort in Moabit einsetzt. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.