Elena Semechin: Sportsponsoring von Vorvorgestern

Lennart Garbes über die reaktionären Sponsoren von Para Schwimmerin Elena Semechin

  • Lennart Garbes
  • Lesedauer: 1 Min.
Bei den Paralympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr gewann Elena Semechin ihre zweite Goldmedaille über 100 Meter Brust.
Bei den Paralympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr gewann Elena Semechin ihre zweite Goldmedaille über 100 Meter Brust.

Was ist das Schlimmste, das einer Sportlerin im Jahr 2025 passieren kann? Eine herzzerreißende Niederlage oder eine schwere Verletzung? Nein. Es ist und bleibt eine Schwangerschaft. Zu diesem erschütternden Schluss sind zwei Sponsoren von Elena Semechin, Deutschlands Para Sportlerin des Jahres, gekommen. Weil die sehbehinderte Weltrekordhalterin über die 100 Meter Brust vor einem Monat ihre Babypause bekannt gab, beendete ein Sponsor die Zusammenarbeit. Ein anderer pausiert seine Unterstützung.

Semechins Heldinnengeschichte war noch gut genug für die Konzerne: 2021 gewann die gebürtige Kasachin im Becken von Tokio ihr erstes Gold. Dann wurde bei ihr ein Hirntumor festgestellt. Trotz Chemotherapie trainierte sie weiter, besiegte den Krebs und holte sich in Paris erneut Gold. Die Schwangerschaft der Wahlberlinerin passt nun anscheinend nicht mehr ins Marketingkonzept. Auch davon will sich die 31-Jährige zum Glück nicht aufhalten lassen. Ihr Ziel bleiben die Spiele 2028 – auch ohne reaktionäre Geldgeber.

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