Berlin: Phänomen Gewaltorientierte rechtsextremistische Kulturen

Berliner Verfassungsschutz nennt Deutsche Jugend Voran »gesichert rechtsextrem« und Teil eines neuen Phänomenbereichs

  • Leonie Hertig
  • Lesedauer: 1 Min.
Teilnehmer einer rechtsextremen Demonstration
Teilnehmer einer rechtsextremen Demonstration

Der Berliner Verfassungsschutz hat die Gruppierung »Deutsche Jugend Voran« (DJV) als »gesichert rechtsextrem« eingestuft. Das teilte der Präsident der Behörde Michael Fischer am Montag dem Verfassungsschutzausschuss im Abgeordnetenhaus mit. Zusammen mit der »Siege-Szene«, die auf einen gewaltvollen Umsturz und einen »Rassenkrieg« setze und der »Attentäter Fanszene« forme DJV den neuen Phänomenbereich »Gewaltorientierte rechtsextremistische Kulturen«. Laut Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) handele es sich um »überwiegend junge und sehr gewaltaffine Jugendliche«, die sich vor allem im Netz organisieren. »Wir haben es mit etwas Neuem zu tun«, erklärte Verfassungsschutzpräsident Fischer, »in der Tendenz mit einer Jugendkultur.« Man habe mehrere Gruppen zusammengefasst, die in der Zielsetzung übereinstimmten. Die Beschreibung von Innenpolitiker Niklas Schrader (Linke) der Tätigkeiten von DJV als »Saufen und Rumhitlern« sei »zutreffend«, so Fischer. Der neue Phänomenbereich verbessere die Vergleichbarkeit. Im großen Stil war die neue Neonaziszene im Sommer 2024 auf CSD-Paraden aktiv und fiel durch gewaltvolle Übergriffe gegen Antifaschist*innen auf. Zuletzt wurde eine ihrer Führungsfiguren zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. 

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