- Politik
- Israels Angriffe
Israelische Armee verstärkt Angriffe im Gazastreifen
Die israelischen Truppen setzen ihre Offensive fort und töten zahlreiche Zivilisten
Die israelische Armee lässt nicht nach im Bombenkrieg gegen die Bevölkerung des Gazastreifens. Eigenen Angaben zufolge hat die Luftwaffe in den vergangenen 48 Stunden mehr als 200 Ziele angegriffen, laut israelischer Darstellung unter anderem Mitglieder von Terrororganisationen, Waffenlager und Tunnel. Bei einem Angriff im Norden gab es mindestens 19 Tote. Weitere Menschen seien getötet worden, als israelische Kampfflugzeuge ein Haus in Dschabalia bombardierten, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Unter den Todesopfern sollen auch Minderjährige sein.
Erneut wurde auch ein Gebäude angegriffen, das früher als Schule gedient haben soll. Palästinensischen Berichten zufolge kamen mindestens 36 Menschen ums Leben, darunter viele Frauen und Minderjährige. Dutzende seien verletzt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, in dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen. Der Angriff habe massive Brände ausgelöst, Zelte auf dem Gelände hätten Feuer gefangen. Viele Menschen erlitten laut Wafa schwere Verbrennungen. In den sozialen Medien zirkuliert ein Video, das ein Mädchen in den brennenden Trümmern zeigen soll.
Israel bereitet Großangriff im Süden vor
Wie üblich spricht die israelische Armee von einem Angriff gegen Hamas-Kämpfer, die sich in zivilen Einrichtungen versteckt hielten. Im konkreten Fall sei eine »Kommandozentrale der islamistischen Hamas« ins Visier genommen worden sein, heißt es seitens der Armee. Von dort seien Anschläge auf Israels Truppen in Gaza und auf israelisches Gebiet geplant gewesen. Man habe vor dem angeblich »präzisen Angriff« zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Der Vorfall sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Terrororganisationen, die damit gegen internationales Recht verstießen.
Beweise dafür legte die Armee nicht vor. Selbst wenn die Vorwürfe zuträfen, ist das kein Freibrief für unterschiedslose Angriffe auf zivile Gebäude, in denen Menschen Schutz suchen. Auch Israel ist an Völkerrecht gebunden.
Unterdessen hat Israels Armee die Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifens aufgefordert, die Region zu verlassen. Das Militär werde einen »beispiellosen Angriff« beginnen, um gegen Terrororganisationen vorzugehen, hieß es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf. Laut einer vom Militär veröffentlichten Karte umfasst der Fluchtaufruf die Großstädte Khan Junis, Rafah und alle weiteren Orte im Süden des Gazastreifens bis auf Al-Mawasi. Dorthin sollen sich die Menschen laut Armee nun begeben. Al-Mawasi im Südwesten des umkämpften Gebiets wurde während des Gaza-Kriegs von Israel als humanitäre Zone ausgewiesen. Mit Agenturen
Wir sind käuflich.
Aber nur für unsere Leser*innen. Damit nd.bleibt.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Werden Sie Teil unserer solidarischen Finanzierung und helfen Sie mit, unabhängigen Journalismus möglich zu machen.