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Aktivisten überpinseln bekanntes Bruderkuss-Bild in Berlin
Aktivisten der früheren Gruppe Letzte Generation haben das bekannte Bruderkuss-Wandbild an der East Side Gallery in Berlin beschmiert.
Aktivistinnen der früheren Gruppe Letzte Generation haben das bekannte Bruderkuss-Wandbild an der East Side Gallery in Berlin beschmiert. Sie überpinselten das Bild auf dem früheren Mauerstück am Freitag mit dem roten Schriftzug »Stop Genocide«. Das belegt ein von der Gruppe selbst veröffentlichtes Foto. Den Angaben der Gruppe zufolge handelte es sich um zwei Unterstützerinnen von »Palestine Rising«, einer »Tochterkampagne« der Neuen Generation.
Die Berliner Polizei bestätigte die Aktion an dem Gemälde, das den früheren KPdSU-Generalsekretär Leonid Breschnew und den ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker zeigt. Drei Menschen seien in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Sprecher. Gegen sie werde wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt.
Die Gruppe erklärte, die Aktivistinnen hätten mit der Aktion »gegen den Genozid im Gazastreifen« und gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel protestieren wollen. Bereits in der Vergangenheit waren Teile der früheren Berliner Mauer mit Parolen mit Nahostbezug beschmiert worden.
»Der Bruderkuss steht für das deutsche Bekenntnis, die Gräueltaten des Nazi-Regimes niemals zu vergessen«, sagt Aktivistin Hannah Räkel laut einer Presseaussendung. »Wer ›Nie wieder‹ sagt, muss es auch meinen – für alle Menschen, nicht nur für manche.«
Mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die radikalislamische Hamas den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und zahlreiche Völkerrechtsexpert*innen sehen in dem Vorgehen einen Genozid. Zuletzt blockierte die israelische Regierung fast drei Monate lang die Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen.
Die Letzte Generation machte in den vergangenen Jahren vor allem durch Blockadeaktionen, aber auch Farbanschläge auf ihre Klimaanliegen aufmerksam. Mittlerweile nennt sich die Gruppe Neue Generation und veränderte ihre Themen sowie Protestformen.
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