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Johannes Arlt: Vom Bundestag ins Rüstungs-Startup
Johannes Arlt wechselt aus dem Parlament zu einem Kampfdrohnenhersteller
Seine Erfahrungen mit allerlei Kriegsgerät konnte Johannes Arlt schon in den Verteidigungsausschuss des Bundestages einbringen. Dem Berliner Parlament gehörte der SPD-Mann aus Mecklenburg-Vorpommern von 2021 bis zum März dieses Jahres an. Bei der vorgezogenen Wahl im Februar verpasste der heute 41-Jährige den Wiedereinzug ins Parlament. Kurz darauf ließ er sich von seiner Partei als Kandidat zur Landratswahl im Kreis Mecklenburgische Seenplatte aufstellen. Gewonnen hat er nicht.
Doch ohne Job ist der aus Neustrelitz stammende Politiker nicht lange geblieben: Er wird Senior Vice President im Rüstungs-Startup Stark Defence und ist als solcher künftig mitverantwortlich für die Erschließung neuer Märkte für die von seiner Firma hergestellten Kampfdrohnen. Kontakte zu ihr hatte Arlt schon in seiner Zeit im Bundestag.
Anders als die meisten Politiker, die in die Wirtschaft wechseln, bringt Arlt für seinen neuen Job Fachwissen mit. Denn vor seiner politischen hatte er bereits eine steile militärische Karriere hingelegt. Zuletzt war er im Einsatzführungskommando der Bundeswehr im Rang eines Majors tätig. Ausgebildet ist er unter anderem in der Bedienung der israelischen Kampfdrohne Heron 1. An der Stockholmer Militärakademie absolvierte er eine Generalstabsausbildung. Als Luftwaffenoffizier war er in sieben Auslandseinsätzen, unter anderem in Mali und Afghanistan. An der Bundeswehr-Uni München studierte er auch Staatswissenschaften. Weil für Bundestagsabgeordnete keine sogenannte Karenzzeit vor einem Wechsel in die Wirtschaft gilt, kann er sofort loslegen. Nur Ministern und Staatssekretären wird eine »Abkühlphase« von 18 Monaten auferlegt.
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