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Rainer ersehnt harten Mann
Patrick Lempges über Rainer Wendts Queerfeindlichkeit
Im rechten Onlinemagazin Tichys Einblick ätzt Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, gegen die Sichtbarkeit von queeren Menschen. Ironischerweise tut er dies in einer Rezension des neuen Buches seines Stellvertreters Manuel Ostermann, äußerst zärtlich anbiedernd – sehr verdächtig! Hier geifert Rainer gegen das Hissen der LGBTQ-Fahne, dort glasiert er die teutonischen Sicherheitsfantasien des Bundessicherheitsbubis Manuel.
Manuel sei ein junger Polizist, der sein Land liebe und die »schwachen politischen Parteien« satthabe. Ein guter Politiker wäre er auch. Jeder Tastenschlag ein sinnbildlicher Kammzug durch Manuels gegeltes Haar. Echte Kerle, die noch zueinanderstehen, das haben die Spartiaten doch auch gemacht. Harte Männer in Uniform, mit großem Knüppel und Handschellen sind Rainers ersehnte Retter vor der aggressiven wie imaginierten Verschwulung Deutschlands. Letzlich verbleibt die Klarheit: Rainer Wendts schleimig-unterwürfiges Geschnurre ist die einzig ekelhafte Form der Männerliebe – nicht Homosexualität.
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