Gut besuchte CSD-Paraden in Hamburg und Neubrandenburg

Die CSD-Demo in Hamburg hatte mit 260.000 so viele Teilnehmer wie noch nie

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Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, 2.v.l), Gleichstellungssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne, 2.v.r) und die Ko-Vorsitzenden von Hamburg Pride e.V., Manuel Opitz (l) und Christoph Kahrmann, kamen am Samstag gemeinsam zur Parade.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, 2.v.l), Gleichstellungssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne, 2.v.r) und die Ko-Vorsitzenden von Hamburg Pride e.V., Manuel Opitz (l) und Christoph Kahrmann, kamen am Samstag gemeinsam zur Parade.

In Hamburg sind so viele Menschen gemeinsam für die Rechte und den Schutz queerer Menschen auf die Straße gegangen wie noch nie zuvor. »Auf der und rund um die Demo waren etwa 260 000 Menschen unterwegs«, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die Veranstalter der Demonstration zum Christopher Street Day, der Verein Hamburg Pride, waren am Samstagnachmittag überwältigt von der Resonanz und dem Zulauf: »Das war die größte CSD-Demo der Hamburger Stadtgeschichte. Wir sind unglaublich stolz, dass wir heute so ein kraftvolles Zeichen für queere Sichtbarkeit setzen konnten und fühlen uns getragen von der Hamburger Stadtgesellschaft«, sagte Sprecher Manuel Opitz der dpa.

Bei dem CSD liefen auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und viele weitere Politiker der Stadt mit. Das Motto in diesem Jahr lautete: »Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen.« Das Wort queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell sind und/oder die sich außerhalb der Kategorien »weiblich« und »männlich« verorten.

Die CSD-Demo gibt es in Hamburg bereits zum 45. Mal. Teil der Parade waren mehr als 60 Lastwagen von Vereinen, Parteien, Unternehmen und Kirchengemeinden. Für die rund 4,3 Kilometer lange Strecke hatten sich in diesem Jahr 120 Gruppen angemeldet.

In Neubrandenburgin Mecklenburg-Vorpommern kamen an die 1000 Menschen zur CSD-Demo
In Neubrandenburgin Mecklenburg-Vorpommern kamen an die 1000 Menschen zur CSD-Demo

Unterdessen gab es auch in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern eine Christopher-Street-Day-Parade, an der sich am Samstag laut Polizei rund 900 Menschen beteiligten. Unter dem Motto »Nie wieder still – Liebe ist alles« demonstrierten sie für mehr Rechte und Sichtbarkeit von queeren Menschen.

Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) warnte in einer Rede vor zunehmenden Anfeindungen von homosexuellen und queeren Menschen. »Der Ton wird rauer, die Angriffe gezielter. Die Einschüchterungsversuche offener. Diese Gewalt trifft Menschen – und sie trifft auch unsere Demokratie und die Vorstellung einer freiheitlich-liberalen Lebensweise bis in Mark«, sagte sie. Es sei zwar in den vergangenen Jahren rechtlich, politisch, gesellschaftlich viel erreicht worden. Gleichzeitig zeige sich aber, wie Queerfeindlichkeit wieder salonfähig und lauter werde.

Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hatte Neubrandenburgs neuer Oberbürgermeister Nico Klose übernommen. »Für mich bedeutet CSD: Einstehen für Sichtbarkeit, Gleichberechtigung und für den Mut, offen zu leben – unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität«, schrieb der parteilose Politiker in einem Grußwort. dpa/nd

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