Cristiano Ronaldo – Marke, Mythos, Milliardär

Der Portugiese ist der erste Fußball-Milliardär in der Geschichte des Sports

Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo

Cristiano Ronaldo ist viel mehr als ein Fußballer. Er ist ein globales Geschäftsmodell auf zwei Beinen – und nun auch offiziell der erste Milliardär der Fußballgeschichte. Laut »Bloomberg Billionaires Index« hat der Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft ein Nettovermögen von 1,4 Milliarden US-Dollar angehäuft. CR7 ist Marke, Mythos und Maßstab zugleich: ein Athlet, der den Kapitalismus in Reinform verkörpert – Disziplin, Selbstverwertung, ewige Jugend als Geschäftsmodell.

Mittlerweile ist der Schönling 40, die meisten seiner frühen Weggefährten versuchen sich längst als Trainer, TV-Experten oder Influencer. Ronaldo jedoch verlängerte jüngst seinen Vertrag beim saudischen Klub Al-Nassr bis 2027. Im Königreich verdient er geschätzt 200 Millionen Dollar pro Jahr – als Gesicht des saudischen Sportwashings. »Ich kam für Fußball, ich blieb für mehr«, lautet sein jüngster Slogan für die Saudi Tourism Authority. Urlaub in der Wüste: Wo das Öl versiegt, sprudeln die Imagekampagnen.

1985 auf Madeira geboren, der Vater Platzwart, die Mutter Köchin, arbeitete er sich aus der Armut ins Flutlicht des Weltfußballs. Über Sporting Lissabon und Manchester United führte ihn der Weg zu Real Madrid, wo er zur Ikone des Sports wurde: fünf Champions-League-Titel, fünf Ballons d’Or als bester Fußballer des Jahres, Tore im Überfluss, mittlerweile mehr als 900 in seiner Profilaufbahn. Bei seinem Wechsel zu Juventus Turin 2018 und seiner Rückkehr zu Manchester United ging es immer darum, Märkte zu erschließen – sportlich, medial, finanziell.

Mit Portugal gewann Ronaldo 2016 die Europameisterschaft sowie 2019 und 2025 die Nations League – die einzigen Titel der stolzen Fußballnation. In 223 Länderspielen erzielte er 141 Tore, mehr als jeder andere Nationalspieler weltweit. Ein Monument der Effizienz, aber auch der Selbstvermarktung: Jeder Jubel, jede Pose, jedes »Siuuu« wird zum Meme, zum verwertbaren Symbol. Seine Initialenkombination CR7 steht für Parfüm, Unterwäsche, Hotels und Haartransplantationen. Sein Körper ist Werbefläche, sein Lächeln ein weltweit funktionierendes Verkaufsargument.

Ronaldo trinkt keinen Alkohol, er isst nach Plan, er schläft nach Plan. Sein Familienleben inszeniert er auf Social Media. Es spielt in einer Welt aus Glas, Marmor und Selbstdisziplin. Fünf Kinder hat Ronaldo, teils aus Leihmutterschaft, teils mit seiner Partnerin Georgina Rodríguez – sie heißen Cristiano Jr., Eva, Mateo, Alana und Bella. Ihre Gesichter zieren Instagram-Stories, fast so regelmäßig wie seine Tore. In der Netflix-Show »Ich bin Georgina« (Soy Georgina) lassen sich Rodríguez und Ronaldo beim Jetset-Leben filmen.

Doch bei aller Abgehobenheit: Menschen in aller Welt bewundern Cristiano Ronaldo – für sein Leben, seine Disziplin, sein Streben nach Perfektion. Sie sehen in ihm nicht nur ein Produkt des modernen Fußballs, schon gar nicht dessen logische Konsequenz. Der selbstverliebte Selbstoptimierer Ronaldo ist für viele der perfekte Athlet dieser Tage: glänzend, unermüdlich, makellos und – steinreich.

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