Capital Bra und seine Sympathie für die AfD

Der Rapper Capital Bra bekundet Sympathie für die AfD

Deutsch-Rap – Capital Bra und seine Sympathie für die AfD

Im Jahr 2019 veröffentlichte der Rapper Capital Bra zehn Songs, die es auf Platz 1 in die Charts geschafft haben. Insgesamt hat Bra – als Vladyslav Balovatsky 1994 in Sibiren – 54 Titel in den deutschen Singlecharts platziert. So viele Lieder hat sonst kein Künstler in die Charts gebracht.

Der Sohn eines Russen und einer Ukrainerin, der in Berlin-Hohenschönhausen aufgewachsen ist und in seiner Jugend beim BFC Dynamo Fußball spielte, steht für harten Straßenrap. Die Männer in seinen Videos sind muskelbepackt, die Frauen leicht bekleidet, die Autos ziemlich protzig. 2017 rappte er, dass sein »Benz« tiefer liege – »mein Kofferraum ist voll mit AfD-Mitglieder«. An anderer Stelle bezeichnete er Mitglieder der Partei als »Hurensöhne«.

Deswegen überrascht, dass Bra sich jüngst positiv über die AfD geäußert hat. Im Gespräch mit dem serbisch-nationalistischen Influencer und AfD-Fan Vegeraldt Belkason äußerte der Rapper: »Früher habe ich die AfD sehr, sehr, sehr, sehr kritisiert. Mittlerweile denke ich mir, bei manchen Sachen haben sie recht.« Dann beschwert er sich darüber, dass er zwar deutsche Nummer-eins-Hits, deutsche Kinder und eine deutsche Frau habe, aber trotzdem hätten »die« ihm keinen deutschen Pass gegeben. Im Weiteren erzählt Capital Bra rechten Unfug: »Auf einmal kommen hier Leute her, die wohnen hier einen Monat, die kriegen einen deutschen Pass.«

Gut möglich, dass Bra nur Aufmerksamkeit sucht. Bald soll ein neues Album erscheinen. In der extremen Rechten freut man sich jedenfalls über das Umdenken beim Migranten und einstigen AfD-Gegner.

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