Abgehobene Professoren

Andreas Fritsche zur Verschwendung von Steuermitteln

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
Muss es bei Dienstreisen auf Kosten des Steuerzahlers die Business Class sein?
Muss es bei Dienstreisen auf Kosten des Steuerzahlers die Business Class sein?

Es ist immer wieder verwunderlich. Es mangelt an allen Ecken und Enden. Es fehlt Geld für Bildung und Soziales. Es müsste sehr viel mehr in die teils marode Infrastruktur investiert werden. Es bräuchte im Flächenland Brandenburg, in dem immer mehr alte und sehr alte Menschen leben, die nicht mehr Auto fahren können und wollen, bessere Bus- und Bahnverbindungen. Das würde übrigens auch dem Umweltschutz dienen.

Und dann legt der Landesrechnungshof seinen Jahresbericht vor, in dem das eine oder andere Beispiel für Verschwendung offengelegt wird. Für einen Landeshaushalt, der Ausgaben von 17 Milliarden Euro im Jahr vorsieht, scheinen die 20 Millionen Euro, die sich bei den Büros der Verwaltung einsparen ließen, eine vergleichsweise geringe Summe zu sein. Für eine Suppenküche oder eine Kleiderkammer, die Bedürftige gegen einen geringen Obolus mit gespendeten Lebensmitteln und Kleidung versorgt, wäre das aber eine ganze Menge Geld.

Und was denkt sich eigentlich ein Universitätsprofessor oder ein anderer Wissenschaftler, der für eine Tagung einen teuren Flug und ein teures Hotel bucht? Dass er dienstlich nicht bescheidener reisen kann, als er sich das privat zu leisten vermag? Dass es ihm zusteht und seiner herausgehobenen Position angemessen ist? Hier würde etwas mehr Bescheidenheit die finanziellen Probleme des Landes Brandenburg zwar nicht lösen. Es ist aber eine Frage des Anstands.

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