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Jahrzehntelang haben Umweltverbände und irgendwann auch der Staat gepredigt, wir sollten nicht so viel Müll produzieren. Nun lautet die Klage andersrum: In Deutschland wird der Müll knapp. Die Kommunen sammeln jährlich 14 Millionen Tonnen Hausabfälle, weitere 6 Millionen Tonnen werden importiert. Da gleichzeitig 1,8 Millionen Tonnen aus Deutschland exportiert werden, reicht das Müll-Angebot gerade für die vorhandenen Verbrennungsanlagen mit einer Kapazität von 18 Millionen Tonnen. Und es sind viele neue Anlagen im Bau, die brauchen auch Brennstoff. Da heißt es Ausschau halten, zum Beispiel nach Neapel. Doch Berlusconi erklärte gestern, die Müllberge gehörten der Vergangenheit an, sie seien restlos abgetragen. Deutschland hofft also vergeblich auf Care-Pakete mit italienischen Abfällen. So bleibt nur andere Hoffnung: Mitte September endet die Sommerpause des Bundestages. Dann bekommen wir wieder Müll im Überfluss. jrs
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