Bildungssplitter

Mangelhafte Förderkultur

  • Lesedauer: 2 Min.

Landau (ND). Um die Förderkultur an Deutschlands Schulen ist es schlecht bestellt. Zu diesem Ergebnis kommt der Bildungsbarometer des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Landau. Die Ergebnisse zeigen: Förderung wird in unseren Schulen unprofessionell gehandhabt. Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften bei der Förderung der Kinder in den Schulen wird von den Eltern lediglich als befriedigend bezeichnet. Das sei kein akzeptables Resultat, weil Förderung nur gedeihen könne, wenn Elternhaus und Lehrkräfte gut miteinander kooperieren, erklärte Reinhold S. Jäger vom zepf. »Sehr bedenklich ist die Tatsache, dass ein verschwindender Teil der Eltern überhaupt angeben kann, dass ein Förderplan entwickelt wurde. Dieses Ergebnis spricht für eine nichtprofessionelle Handhabung der Förderung in Deutschlands Schulen«, so Jäger weiter.

Kritik äußert das Bildungsbarometer auch an der Qualifikation der Lehrkräfte. Viele Pädagogen fühlen sich laut Befragung schlecht vorbereitet. Das gelte für soziale Kompetenzen ebenso wie für das Lern- und Arbeitsverhalten sowie Motorik, Bewegung und Sport. »Das ist insgesamt eine ernüchternde Bestandsaufnahme und der Hinweis, warum Schule soziale Benachteiligungen nicht auffangen kann. Individuelle Förderung ist der Schlüssel zur Verbesserung der Bildung und zur Sicherung von Chancengerechtigkeit«, sagte Jäger. Die Ergebnisse der vom zepf gemeinsam mit der Schülerhilfe Gelsenkirchen realisierten Befragung stützen sich auf eine bundesweite Befragung mit 1510 Personen mit 510 Eltern und 545 Lehrkräften.

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