Schäfer-Gümbel stellt sich hinter Ypsilanti

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Wiesbaden (Agenturen/ND). Der hessische SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel hat sich demonstrativ hinter Landesparteichefin Andrea Ypsilanti gestellt. Sie habe »unglaublich viel« für die Sozialdemokratie geleistet, sagte Schäfer-Gümbel am Donnerstag in Wiesbaden. Er sei ihr »sehr dankbar«, dass sie weiter an Bord sei. Mit ihm gebe es kein »Ypsilanti-Bashing«. Er ließ aber offen, wie sich diese in den Wahlkampf einbringen wird.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer, der in der ursprünglich angestrebten rot-grünen Minderheitsregierung Wirtschaftsminister werden sollte, wird einem möglichen Schattenkabinetts Schäfer-Gümbels nicht angehören. Scheer soll der hessischen SPD im Wahlkampf weiter als Berater zur Verfügung stehen. Er werde auch in Zukunft eine »wichtige Rolle« einnehmen, sagte Schäfer-Gümbel vor Journalisten. Scheer sei aber nicht mehr bereit gewesen, die »permanenten Denunziationen« zu ertragen. Der Bundestagsabgeordnete und Träger des alternativen Nobelpreises sagte der »Süddeutschen Zeitung«, die »verzerrende und entstellende Diskussion«, als wolle er unbedingt »zur Verwirklichung eines Lebenstraums« noch einmal Minister werden, habe er satt.

Scheer gilt als Vertrauter Ypsilantis. Er war wesentlich für die von ihr im vergangenen Wahlkampf in den Mittelpunkt gestellte »Energiewende« verantwortlich. Die Entscheidung, ihn zum Wirtschaftsminister machen zu wollen, war vor allem umstritten, weil auch Ypsilantis Widersacher Jürgen Walter nach diesem Amt gestrebt hatte. Walter gehört zu den vier SPD-Abgeordneten, die vergangene Woche die geplante Bildung einer von der LINKEN tolerierten rot-grünen Minderheitsregierung gestoppt hatten.

Derweil hat der Vorstand des SPD-Bezirks Hessen-Nord der Abgeordneten Silke Tesch nach ihrem Nein zur rot-grünen Regierungsübernahme mit Hilfe der LINKEN den Parteiaustritt nahegelegt.

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