Willige Frauen

Bundeswehr lobt ihre Soldatinnen

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: 1 Min.
Männer und Frauen arbeiten härter, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz eine Affäre haben. Zumindest in Italien ist das wohl so, wie dort eine landesweite Untersuchung der Vereinigung »Frauen und Lebensqualität« ergab. Danach behaupteten immerhin 56 Prozent, dass sie derartige Romanzen arbeitsamer machen würden. Acht von zehn Befragten würden sogar doppelt so viel wie gewöhnlich arbeiten, solange die Liaison andauere, hieß es. Der Verdacht, Bundesverteidigungsminister Scharping wolle mit der jetzt vollends umgesetzten Eingliederung der an einer Militärkarriere interessierten Frauen in die Bundeswehr seiner krisengeplagten Truppe ebenfalls zu solchen synergetischen Effekten verhelfen, ist auch hier zu Lande nicht von der Hand zu weisen. Merkwürdige Index-Listen, auf denen Ausdrücke wie »Süße« oder »Puppe« stehen, dürften zudem kaum geeignet sein, diesen Verdacht zu zerstreuen. Doch weniger das von »Dirty Dancing« geprägte Weltbild manches Bundeswehr-Bürokraten ist beunruhigend. Eher schon, dass die wehr-willigen Frauen, wie berichtet wird, sich offenbar noch »disziplinierter« in das Getriebe einer potenziellen Tötungsmaschinerie einordnen als die übrige Mann-Schaft. Dass es nach wie vor nur wenige sind, ist ein schwacher Trost.

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