Bin Laden droht arabischen Führern

Neue Botschaft des Al-Qaida-Chefs

  • Lesedauer: 2 Min.

Kairo/Washington (dpa/ND). Der Chef des Terrornetzwerks Al Qaida, Osama bin Laden, hat in einer neuen Audio-Botschaft zum Mord an gemäßigten arabischen Führern aufgerufen. »Die Herzen unserer Herrscher sind wie die unserer Feinde«, sagte Bin Laden laut einer Abschrift des auf islamistische Webseiten spezialisierten IntelCenters mit Sitz nahe Washington. »Euch den Hals durchzuschneiden, ist mithin eine religiöse Verpflichtung«, heißt es demnach in der am Sonnabend vom arabischen Fernsehsender »Al-Dschasira« ausgestrahlten Botschaft. Obwohl die Authentizität der Aufnahme nicht abschließend geklärt werden konnte, wurde die Botschaft von vielen Experten als echt eingeschätzt.

Die Botschaft trägt den Titel »Praktische Schritte zur Befreiung Palästinas« und ist länger als eine halbe Stunde. Die Rede ist von arabischen Führern, »ob in Najd (der Region der saudischen Hauptstadt Riad) oder in Ägypten«. »Unsere Länder sind von innen heraus besetzt«, heißt es. »Die arabischen Zionisten – die Herrscher der Region und die Stellvertreter unserer Feinde – und ihre Soldaten hindern uns daran, den Schwachen und Bedrängten (in den palästinensischen Gebieten) zu helfen.«

Dem IntelCenter zufolge wird in der Botschaft überdies möglicherweise zum ersten Mal öffentlich zu Angriffen zur direkten Unterstützung radikaler Kräfte in den palästinensischen Gebieten aufgerufen. Demnach fordert Bin Laden, dass sich Extremisten aus Irak über Jordanien ins Westjordanland begeben. Dass er nun praktische und taktische Schritte anrege, sei ein klares Zeichen einer möglichen verstärkten Aktivität von Al Qaida in der Region, hieß es. Es sei wahrscheinlich, dass in Jordanien und in der Grenzregion zum Westjordanland und Israel die Gefahr von Attentaten gestiegen sei.

Es war die zweite Botschaft Bin Ladens binnen zwei Monaten. Mitte Januar hatte er die Muslime in aller Welt bereits zur Unterstützung der Palästinenser im Gaza-Streifen aufgerufen. Sie sollten sich dem Kampf entweder direkt anschließen oder diesen zumindest finanziell unterstützen, hieß es damals in einer Audio-Botschaft.

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