Toleranz-Grenze

»Schützenhaus« in Pößneck isoliert

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein geplanter NPD-Parteitag im Schützenhaus der Stadt Pößneck fiel flach – Heizungsprobleme, der Schornsteinfeger war streng. Dennoch, auf derlei witterungsbedingtes Glück können sich die Einwohner des beschaulichen Thüringer Städtchens nicht dauerhaft verlassen. Entschied doch das Landgericht Gera im vergangenen Sommer, dass der Hamburger Rechtsextremist und NPD-Funktionär Jürgen Rieger wieder volle Verfügungsgewalt auf die Immobilie »Schützenhaus« genießt.

Die Reaktion der Einwohner Pößnecks wird ab Mai auf dem stadteigenen Gehweg, der an das Schützenhaus grenzt, zu besichtigen sein. Wünscht sich zumindest die Koordinatorin des Projekts »Toleranz-Grenze«, Sabine Aichele-Elsner. Sie hat eine Ausschreibung organisiert, an der sich Künstler bundesweit mit Entwürfen für Schilder bewerben konnten, die zum Nachdenken anregen sollten. Nachdenken über das, was hinter den Mauern der Rieger-Immobilie vor sich geht.

Nach einer erfolgreichen Ausstellung von 211 Entwürfen von 101 Künstlern des Projektes »Toleranz-Grenze« hat die Jury nun die Auswahl über die acht umzusetzenden Motive getroffen. Im Mai soll die optisch erlebbare Pößnecker »Toleranz-Grenze« vor dem Schützenhaus mit den Sieger-Entwürfen markiert werden.

Die Auswertung der 306 Stimmzettel von Ausstellungsbesuchern ging als Vorvotum ein und nahm insofern Einfluss, dass alle Motive, welche mehr als 30 Stimmen erhielten, nochmals besprochen und berücksichtigt wurden. Als Auswahlkriterien forderte die Jury Wert auf Eindeutigkeit in Aussage und Ausklammerung von Missverständnissen, sowie Prägnanz im Ausdruck und nicht zuletzt die inhaltliche Aussage und künstlerische Umsetzung. ND

Abbildungen: Platz 1 bis 3 des Projekts »Toleranz-Grenze« (Printausgabe)

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