»Mal ganz entspannt für die Zuschauer laufen«

Eiskunstlauf-Fans in Deutschland, die in diesem Jahr gerne Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy bei einer Eiskunstlaufrevue sehen wollen, bieten sich in dieser Woche die einzigen Gelegenheiten dazu: Wenn das Chemnitzer Weltmeisterpaar bei der Gala »Das goldene Eis von Stradivari« auftritt – am Freitagabend in der Freiberger Arena in Dresden, am Sonnabend in der Eisarena von Wolfsburg. »Alle anderen deutschen Schaulauftourneen gibt es leider nicht mehr«, sagt ihr Trainer Ingo Steuer. »Wir sind glücklich, dass wir uns wenigstens hier unseren Fans zeigen können.«

Die Besonderheit der Stradivari-Show ist die Livemusik: Der ungarische Stargeiger Edwin Marton spielt auf einer Stradivari von 1697, die Eiskunstläufer tanzen dazu. »Es ist noch schöner, zu Livemusik zu laufen«, freut sich Aljona Sawtschenko auf die ungewohnte Begleitmusik: »Wirklich, es ist interessanter.« Ihr Partner Robin Szolkowy, mit dem sie 2008 und 2009 den Weltmeistertitel gewann, sieht in Schaulaufprogrammen eine willkommene Abwechslung zum Alltag: »Man kann wirklich mal ganz entspannt für die Zuschauer laufen. Dunkle Halle, bunte Lichter – und das Sportliche ist hintenangestellt.«

Allerdings sei ihm die Wettkampfsituation immer noch lieber als das Schaulaufen: »Wenn man weiß, in den nächsten fünf Minuten geht es um alles, es gibt keine zweite Chance – das ist etwas Unbeschreibliches.« Für die beiden hat bereits die Olympiavorbereitung für 2010 begonnen: »Ganz klar, wir wollen Gold«, sagt Robin Szolkowy. »Davon träume ich, seitdem ich mit vier Jahren mit dem Eislaufen angefangen habe«, pflichtet ihm seine Partnerin bei.

Neben den Chemnitzern, die im März in Los Angeles ihren Weltmeistertitel verteidigt hatten, wird bei der Stradivari-Show auch der Olympiasieger von 2006 in Dresden zu sehen sein: der Russe Jewgeni Pljuschtschenko. Ein mit Spannung erwarteter Auftritt, nach einigen Knieoperationen hat der 26-Jährige just angekündigt, er wolle 2010 sein Olympiagold verteidigen. Dabei hat er seit seiner Olympiakür 2006 keinen Wettkampf bestritten. Auf seiner Internetseite verkündet Pljuschtschenko, er habe bereits wieder Vierfachsprünge gestanden.

Für ND-Leser hat die Gala noch ein weiteres Highlight: Im Programm werden Sawtschenko/ Szolkowy als »ND-Mannschaft des Jahres 2008« und Trainer Ingo Steuer als »ND-Trainer des Jahres 2008« geehrt.

Das goldene Eis von Stradivari«

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