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Meteoritenkrater im Labor

Forscher suchen nach Modell für Einschläge

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Experten aus sechs deutschen Instituten wollen die Entstehung von Meteoritenkratern mit neuartigen Methoden untersuchen. »Nahezu alle Planeten und Monde, die eine feste Oberfläche besitzen, sind von Meteoritenkratern übersät. Kosmische Kollisionen zählen damit zu den fundamentalsten Prozessen in unserem Sonnensystem«, erläutert Thomas Kenkmann vom Berliner Naturkundemuseum.

Die kosmischen Einschläge werden im Fraunhofer-Ernst-Mach-Institut in Freiburg nachgestellt. In dieser größten Beschleunigungsanlage Europas werden zentimetergroße Meteoriten auf 40 000 Stundenkilometer gebracht, bevor sie unter realistischen Bedingungen auf Gesteine treffen. »Das ist messtechnisch eine Herausforderung, weil das Ganze nur Sekundenbruchteile dauert«, sagt Kenkmann. An Hochleistungsrechnern werden die Einschläge mathematisch analysiert und auf reale Kratergrößen hochgerechnet.

Das dritte Standbein der Untersuchungen ist die Analyse realer Krater auf der Erde und anderen Planeten. Bislang wurden auf der Erde 180 Krater entdeckt, deren Größe von wenigen Dutzend Metern bis 250 Kilometern reicht, wie Kenkmann berichtet. Das Berliner Team untersuchte in den letzten zwei Jahren vier Kraterstrukturen. Einschlagprozesse, die die Erd-Evolution maßgeblich beeinflussten, stellen auch heute noch ein gewisses Bedrohungsszenario dar. »Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber irgendwann wird man die Bahnen von Asteroiden vermessen können, Einschläge vorhersagen und durch Bahnablenkungen dann vielleicht verhindern können«, sagt Kenkmann.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG unterstützt das Projekt mit über zwei Millionen Euro. Daran beteiligt sind auch die Humboldt Universität in Berlin, das GeoForschungsZentrum Potsdam sowie die Universitäten Münster und Stuttgart.

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