UNICEF prangert Kindesmissbrauch an

Report zu sexueller Ausbeutung vorgestellt

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/ND). Das Kinderhilfswerk UNICEF hat ein entschiedeneres Vorgehen gehen Kinderpornografie, Kinderprostitution und Kinderhandel gefordert. Im Jahr würden nach Schätzungen der Vereinten Nationen weltweit 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen zum Sex gezwungen, heißt es im neuen UNICEF-Report »Stoppt sexuelle Ausbeutung«. Die Täter müssten über die Landesgrenzen hinweg verfolgt werden, forderte UNICEF-Botschafter und Schauspieler Roger Moore am Dienstag in Berlin. UNICEF-Geschäftsführerin Regine Stachelhaus verlangte ein systematischeres Vorgehen gegen Internet-Anbieter, die Seiten mit Kinderpornografie dulden.

»Ich kann mir keine beschämendere Verletzung von Kinderrechten vorstellen als den Missbrauch ihrer Körper durch skrupellose Erwachsene«, sagte der frühere James-Bond-Darsteller Moore. Dafür gebe es keine Entschuldigung. Sex-Touristen aus der westlichen Welt heizten die Sexmärkte in Entwicklungsländern an. Doch auch wer Kinderpornos anschaue, amüsiere sich mit der Dokumentation eines Verbrechens.

Im UNICEF-Bericht wird deutlich, dass sexueller Missbrauch vor allem vernachlässigten Kindern droht. Besonders gefährdet seien sie in Ländern, in denen Tätern keine Strafverfolgung drohe und die Politik gleichgültig reagiere. Allein auf den Philippinen werden nach UNICEF-Angaben jedes Jahr bis zu 100 000 Kinder als Prostituierte ausgebeutet. In Kenia seien zwei Drittel der Sex-KundenTouristen aus Industrieländern.

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