Seatwave kontra Schalke

Internethandel

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Fußballverein Schalke 04 kämpft – wie andere Bundesligavereine auch – gegen Schwarzhandel mit Eintrittskarten. Fans, die ihre Karten im Internet bei einem Tickethändler kauften, wurden bisher nicht ins Stadion gelassen.

Auf den Tickets stand: Eintrittskarten, die über nicht vom Verein autorisierte Verkaufsstellen erworben werden, verlieren ihre Gültigkeit.

Gegen diese Praxis zog jetzt Seatwave – Europas größter Online-Ticketmarktplatz – erfolgreich zu Felde. Seatwave beantragte gegen den FC Schalke 04 eine einstweilige Verfügung und setzte sie beim Landgericht Essen durch.

Der Fußballverein dürfe im Internet gekaufte Eintrittskarten nicht mehr sperren, so das Landgericht, und den entsprechenden Aufdruck auf den Tickets nicht mehr anbringen. Bei Zuwiderhandlung drohe dem Verein ein Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro. Im Herbst 2008 hatte bereits der Bundesgerichtshof entschieden, dass der Weiterverkauf von Karten prinzipiell durchaus rechtmäßig sei.

Während Tickethändler Seatwave und seine Anwälte die Entscheidung des Essener Landgerichts als »Ende des Verkaufsmonopols der Bundesliga-Vereine« feierten, kündigte Schalke 04 an, in Berufung zu gehen.

Gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga werde der Verein einen Musterprozess für die gesamte Bundesliga führen. Ansonsten wäre dem Schwarzmarkthandel »Tür und Tor geöffnet«, das liege nicht im Interesse der Fans.

Urteil des Landgerichts Essen vom 26. März 2009 (Die Pressemitteilung des Gerichts enthält leider kein Aktenzeichen.)

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal