Zurück auf Los!

  • Dieter Janke
  • Lesedauer: 1 Min.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, pflegen Pessimisten zu erklären, wenn nach Zeiten der Hiobsbotschaften erste Silberstreifen am Horizont erkennbar sind. Aber sie kündigt ihn an!, halten Berufsoptimisten dagegen. Zu Letzteren zählen zweifellos die hiesigen Konjunkturforscher, die mehrheitlich von der Wirtschaftskrise völlig überrascht wurden. Nunmehr nehmen sie erste Zeichen, die auf die erhoffte Wende zum Besseren deuten, wie das Wachstum der Industrieproduktion im Mai, zum Anlass, um vom Ende der Konjunkturtalfahrt zu sprechen. Die Talsohle sei erreicht, heißt es, nun könne es nur noch besser werden.

Der Laie wundert sich: Das soll die schwerste Nachkriegskrise gewesen sein? Die politischen Eliten hingegen nehmen es zum Anlass, sich gedanklich auf die Zeit danach vorzubereiten. Die Spieler wollen »zurück auf Los«. Was so viel heißen soll, wie Rückkehr zum gewohnten Trott mit dem prioritären Ziel Haushaltskondolierung, das im Grundgesetz gerade erst eine Verschärfung erfahren hat. Nach den Umfragewerten kann Kanzlerin Merkel dabei auch auf eine schwarz-gelbe Mehrheit hoffen. Vor dem Hintergrund der für 2010 zu erwartenden Null beim Wachstum und ca. 4,5 Millionen Arbeitslosen bedeutet das nichts anderes als ein Zementieren jenes Zustandes auf dem erreichten Niveau.

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