HRE-Prozess auf 2010 vertagt

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München (AFP/ND). Der bislang größte Schadenersatzprozess um den inzwischen verstaatlichten Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) ist auf nächstes Jahr vertagt worden. Zu einem Vergleichsvorschlag des Landgerichts München I wollten sich am Donnerstag weder Kläger noch HRE äußern. Die Kläger fordern 320 Millionen Euro Schadenersatz, die im Falle einer Verurteilung der HRE der Bund als Inhaber der Bank zahlen müsste.

Der Vorsitzende Richter Matthias Ruderisch bemängelte die Sammelklage von 56 Fonds an etlichen Punkten. So sei unklar, wer genau hinter den Forderungen stehe. Außerdem fehle eine sachliche Begründung. Um Schadensersatz einklagen zu können, müsse die Bank kursrelevante Insiderinformationen nicht rechtzeitig weitergegeben haben. Darüber hinaus sei der Zeitraum für die Forderungen von Mitte Juli 2007 bis Mitte Januar 2008 nicht schlüssig begründet. Das Gericht gab Rechtsanwalt Andreas Tilp bis zum 10. Oktober Gelegenheit, die Mängel zu beseitigen. Weiter verhandelt werden soll am 14. Januar 2010.

Ruderisch schlug als Vergleich vor, dass die HRE den den Fonds zwischen dem 1. und 15. Januar 2008 entstandenen Schaden komplett ersetze. Für den Zeitraum von Ende November bis Ende Dezember 2007 könnten 10 bis 20 Prozent ersetzt werden. Damit würde sich die Forderung deutlich reduzieren.

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