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Irdische Mondprobleme

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: 1 Min.

Unsere Probleme sind nicht auf dem Mond zu lösen, sondern nur auf der Erde. Diese These ist so alt wie die Raumfahrt. Sie ist wahr, doch die ganze Wahrheit ist sie dennoch nicht. Denn die Raumfahrt hat uns wesentliche Werkzeuge in die Hand gegeben, irdische Probleme zu lösen, ja überhaupt erst mal zu erkennen. Angefangen von der Möglichkeit, sekundenschnell Bilder und Nachrichten vom anderen Ende der Welt zu empfangen, über die Entdeckung des Ozonlochs bis hin zur El-Niño-Prognose – nichts davon wäre ohne den ansonsten unsinnigen Wettlauf zum Mond entstanden.

Wäre nicht die Finanzierung angesichts künftiger Rekordschulden ein Problem, so hätte die von der Bundesregierung wieder mal diskutierte Idee einer unbemannten deutschen Mondsonde durchaus ihren Reiz. Denn anders als auch von dieser Bundesregierung oft behauptet, hat Wissenschaft vor allem dann nützliche Ergebnisse für Menschheitsprobleme gebracht, wenn sie nicht unter den Zwängen unmittelbarer Anwendungsforschung stand. Ohne Zweifel befriedigen die Mondflüge erst mal nur die Neugier von Wissenschaftlern, praktischer Nutzen entspringt solchen Großprojekten immer nur auf Umwegen. Doch neue Entdeckungen – das musste schon die DDR erfahren – entstehen nicht planmäßig.

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