Durchlaucht verkennen ...

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein versuchte mal wieder zu sticheln – könnte man meinen und es auf sich beruhen lassen. Wie im vergangenen Jahr, als er von der Vaduzer Burg herab Deutschland als »Viertes Reich« beschimpfte, weil die Nachbarn ihm ihre Hilfe bei der Rückforderung eines in Tschechien verstaatlichten Bildes aus der fürstlichen Galerie verweigerten. Überhaupt diese Deutschen! Die schickten ihren BND gegen das »Ländle« aus und kauften von Kriminellen CDs. Das alles nur, um an Daten von Steuerflüchtlingen zu kommen, die Millionen auf Liechtensteiner Konten und in Selbstbereicherungs-Stiftungen stecken. Kein Wunder, dass Durchlaucht in seiner Doppelrolle (als Landesvater und Chef der Liechtensteinischen Landesbank) schäumen.

Doch nun ging das Blaublut eindeutig zu weit, als es behauptete, man habe per Bankgeheimnis »vielen Menschen, besonders Juden, das Leben gerettet«. Familien mit Geld in der Schweiz oder Liechtenstein konnten sich »freikaufen« und »so retten«. Die »Argumente« erinnern fatal an Hessen-Koch, dessen Freunde bei der brutalstmöglichen Aufklärung »jüdische Vermächtnisse« erfanden, um CDU-Schwarzgeld zu verstecken.

Seltsam, warum gingen Durchlaucht mit keiner Silbe darauf ein, wie viele Nazi-Gangster und Rüstungsgewinnler ihre Millionen in Liechtenstein gewaschen, versteckt und dazu benutzt haben, das Gemetzel zu verlängern? Hat er wirklich vergessen, wie viele Massenmörder mit Hilfe des Banditenschatzes ihren Richtern entkamen? Und leider gilt nach wie vor: Schlimmste Verbrechen lohnen sich, wenn man es schafft, den Gewinn nach Liechtenstein zu transferieren.

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