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Gepanscht
Alexander Winokurow startet nach einer Dopingsperre bei der Vuelta
Dieser Mann hat es mit roten Flüssigkeiten. Alexander Winokurow ist ein kasachischer Radsportler, dessen Name etwa »Weinbauer« oder »Winzer« bedeutet. In den vergangenen zwei Jahren hätte er zum Beruf seiner Vorfahren zurückkehren können, doch es steckte noch zu viel Radprofi in ihm. Nach einer Dopingsperre ist er nun wieder im Zirkus der Pedaleure angekommen. Ab Samstag will Winokurow bei der Spanienrundfahrt, der Vuelta, antreten. Jenen, die auf eine Erneuerung des Sports hoffen, wird das nicht gefallen.
2007 fiel der Favorit der Tour de France nach zwei Etappensiegen den Dopingkontrolleuren auf: Sie entdeckten, dass er sein Blut gepanscht hatte. Seine Probe enthielt fremdes Blut, vermutlich das seines Vaters. Nein, dann hätte doch das Blut klar sein müssen, witzelte Winokurow und stritt jede Schuld ab: »Da wäre ich ja positiv auf Wodka getestet worden!« Und der ist bekanntlich nicht rot.
Der vor fast 36 Jahren im kasachischen Dorf Bischkul als Mitglied der russischen Minderheit geborene Winokurow war aufgrund seines verschmitzten Lächelns und seiner kämpferischen Fahrweise ein Liebling der Fans, doch nach den Enthüllungen war er unten durch. Dabei ist er nur Teil einer Dopergeneration, die noch immer kräftig mitmischt. Sein langjähriger Konkurrent Lance Armstrong stieg im Juli 2009 bei der Tour de France aufs Podium, Andreas Klöden, Ex-Kollege bei T-Mobile, wurde Sechster. Beide oft des Dopings beschuldigt, doch im Gegensatz zu »Wino« wurde ihnen nie etwas gerichtlich verwertbar nachgewiesen.
Der Kasache ist neidisch, immerhin fahren Armstrong und Klöden in seinem Astana-Team, das es nur wegen Winokurow noch gibt. Er hatte 2006 beim kasachischen Premierminister vorgesprochen und um Geld gebettelt. Das rettete dem noch als Liberty Seguros bekannten Rennstall das Überleben. Das Team stand damals im Zentrum des Fuentes-Skandals, bei dem es auch um Blutdoping ging.
Die Vuelta gewann Winokurow noch im gleichen Jahr. Neben Olympiasilber 2000 und zwei WM-Medaillen war das sein größter Triumph, an den er nun anknüpfen will. Die Zweifel, die bei allen Radprofis mitfahren, sind bei ihm um einiges größer. Egal, wessen Blut jetzt durch seine Adern fließt.
Oliver Händler
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