Commerzbank zahlt Staatsgarantien zurück

Bis 2012 will Institut wieder unabhängig sein

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Frankfurt am Main (dpa/ND). Die Commerzbank befreit sich weiter aus den Händen des Staates. Am Mittwoch kündigte Commerzbank-Chef Martin Blessing an, weitere Staatsgarantien über fünf Milliarden Euro zurückgeben zu wollen. Die Bank wolle keine staatlich gesicherten Anleihen mehr ausgeben, sagte Blessing auf der »Han- delsblatt«-Tagung »Banken im Umbruch«. Insgesamt hatte der Bund der Commerzbank angeboten, mit 15 Milliarden Euro zu bürgen. Ein Drittel der Summe hatte das Institut in Anspruch genommen, ein weiteres Drittel bereits im August zurückgegeben.

Die Ankündigung ließ die Aktie auf den höchsten Stand seit November 2008 klettern. Im Tagesverlauf stieg das Commerzbank-Papier zeitweilig um mehr als sechs Prozent auf gut acht Euro.

Mit der Rückzahlung verringert die Commerzbank ihre Belastungen, da der Bund relativ hohe Zinsen für seine Garantien verlangt. Die staatliche Kapitalspritze von rund 18 Milliarden Euro wolle das Institut nach wie vor spätestens ab 2012 zurückgeben, sagte Blessing. Der Bankenrettungsfonds SoFFin hatte die Commerzbank gestützt, nachdem sie im Zuge der Finanzkrise und durch die Übernahme der Dresdner Bank in Schieflage geraten war. Mittlerweile kommen Banken am Kapitalmarkt aber wieder leichter an frisches Geld.

Angesichts der Entspannung setzt sich Blessing wieder ambitionierte Ziele: Die Commerzbank sei auf einem guten Weg, das zu werden, was sie werden wolle: »Nämlich die beste Bank in Deutschland.« Eine der Lehren aus der Krise sei, dass die Banken ein stabiles Geschäftsmodell bräuchten, bilanzierte Blessing. Das sei im Falle der Commerzbank das Privat- und Firmenkundengeschäft, aber auch die Region Mittel- und Osteuropa. Ein Verkauf des dortigen Geschäfts stehe deshalb nicht zur Debatte. Problemportfolios würden dagegen sukzessive abgebaut. Kommentar Seite 8

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