Bundanoon schafft Wasserflaschen ab

Australischer Ort stellt Trinkwasserspender auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Sydney (dpa/ND). Ein kleiner Ort in Australien hat wahrscheinlich als erster der Welt den Verkauf von Wasser in Flaschen verboten. Mit diesem Beitrag zum Umweltschutz hat Bundanoon rund 120 Kilometer südlich von Sydney weltweit Aufmerksamkeit erregt. Seit Samstag stehen in der Stadt Wasserspender zum kostenlosen Auffüllen mitgebrachter Flaschen. Die 2500 Einwohner feierten die Umstellung mit einer Parade und einem Fest. »Während die Politiker sich mit dem Klimawandel auseinandersetzen, sollten wir nie vergessen, dass jeder einzelne von uns etwas bewegen kann«, sagte Ladenbesitzer Huw Kingston der Zeitung »Southern Highland News«.

Die Einwohner der kleinen Stadt hatten das Flaschenverbot im Juli beschlossen. Auslöser war die Anfrage einer Getränkefirma, die Wasser aus einem nahe gelegenen Grundwasserreservoir für den Flaschenwassermarkt abpumpen wollte. Die Einwohner waren empört über dieses Ansinnen und begannen eine Debatte über Flaschenwasser im Allgemeinen. Schließlich schlug die Gemeinde vor, das Abfüllen von Wasser in Flaschen komplett zu untersagen. Bei der Abstimmung waren 355 Einwohner dafür, einer sprach sich dagegen aus.

»Man verbraucht Unmengen Ressourcen, um Wasser zu fördern, abzufüllen und zu transportieren«, meinte Jon Dee, Direktor der Umweltgruppe »Do Something«. Die Wasserflaschenindustrie suggeriere durch cleveres Marketing, dass Wasser in Flaschen gekauft werden müsse. Doch das sei das völlig unnötig. Um Wasser in Flaschen abzufüllen, sei 2000 Mal so viel Energie nötig wie zur Produktion derselben Menge Trinkwasser aus dem heimischen Wasserhahn, meinten die Vertreter der Umweltgruppe Eco Worldly«.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.