Bank des Südens setzt ein Zeichen

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 2 Min.

Gut Ding will Weile haben. Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Beschluss, die »Bank des Südens« zu gründen, in die Realität umgesetzt wurde. Dass dieses Projekt trotz der andauernden Weltwirtschaftskrise auf den Weg gebracht werden konnte, zeigt, dass die daran beteiligten sieben südamerikanischen Länder Venezuela, Argentinien, Brasilien, Ecuador, Bolivien, Paraguay und Uruguay durch die globalen Turbulenzen zwar in realwirtschaftliche Mitleidenschaft gezogen wurden, aufgrund der Nichtverwicklung ihrer Banken in den Wertpapier-Schrotthandel jedoch sich die finanzwirtschaftlichen Folgen in Grenzen halten. Das maßvolle Haushalten der südamerikanischen Regierungen in den durch hohe Rohstoffpreise befeuerten Boomjahren 2002-2007 hat die Devisenreserven in der Region auf ein historisch hohes Niveau anschwellen lassen. Das war der entscheidende Faktor, warum die Weltfinanzkrise in Lateinamerika nicht direkt in eine neue Schuldenkrise mündete und das ist der Faktor, der eine »Bank des Südens« möglich macht. Sinnvoll ist sie ohnehin. Kreditvergabe für Projekte, die dem Allgemeinwohl zugutekommen sollen, lautet die generelle Ausrichtung. Auf längere Sicht soll die Entwicklungsbank auch den Staaten Afrikas und Asiens offenstehen. Schließlich geht es dem Hauptinitiator Hugo Chávez darum, die Macht der Bretton Woods-Institutionen Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank zu brechen. Ob das gelingt, ist noch fraglich. Unbestritten ist, dass die globalen Machtverhältnisse in Bewegung sind. Der Druck auf eine Neuausrichtung der Welthandels- und Weltfinanzordnung im Sinne eines die Südinteressen gleichberechtigt berücksichtigenden Regulationsrahmens wächst. Die »Bank des Südens« leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

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