Deutsche Bank drängt auf Übernahme

Sofortige Mehrheit bei Sal. Oppenheim angestrebt

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Frankfurt am Main/Luxemburg (dpa/ND). Die Deutsche Bank treibt den geplanten Einstieg bei der angeschlagenen Privatbank Sal. Oppenheim zügig voran. Die Frankfurter streben laut Finanzkreisen die sofortige Mehrheit bei den Luxemburgern an. Eigentlich hatte sich der heimische Branchenprimus zunächst mit weniger als 50 Prozent bei Sal. Oppenheim einkaufen und erst später aufstocken wollen. Jetzt wird jedoch laut mit der Sache vertrauten Personen über eine Beteiligung von bis zu 75 Prozent verhandelt. Auch mehrere Zeitungen hatten über das Ansinnen berichtet.

Bis Mitte Oktober soll der Vertrag unterschriftsreif sein, die Buchprüfung hatte die Deutsche Bank bereits im vergangenen Monat abgeschlossen und sich zuversichtlich für einen Abschluss gezeigt. Zu den neuen Informationen wollten sich weder Sal. Oppenheim noch die Deutsche Bank äußern.

Dreh- und Angelpunkt der Verhandlungen dürfte der Preis sein. Er wird in der Branche auf rund 1,6 Milliarden Euro taxiert, je nachdem wie hoch die Beteiligung letztlich ausfällt. Dass die Deutsche Bank schlussendlich die Komplettübernahme anstrebt, gilt als offenes Geheimnis. Die Frankfurter haben es auf die Vermögensverwaltung des Traditionshauses mit Kölner Wurzeln abgesehen, um das eigene Geschäft mit reichen Privatkunden anzukurbeln. Sal. Oppenheim gilt hier als eine der feinsten Adressen. Kein Interesse hat die Deutsche Bank dagegen am zweiten Standbein Investmentbanking, ist sie hier doch selbst stark. Derzeit läuft die Suche nach einem Käufer für die Sparte. »Der wahrscheinlichste Kandidat ist Macquarie«, sagte ein Insider.

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