Allgemeinverbindliche Tarife - lange auf dem Rückzug
Von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ausgehandelte Branchenlöhne gelten heute für einen deutlich geringeren Teil der Beschäftigten als ein Vierteljahrhundert zuvor. Das berichtet die Hans-Böckler-Stiftung mit Bezug auf eine aktuelle Studie. Lohnverhandlungen fänden zunehmend auf Betriebs- oder individueller Ebene statt. Allgemeinverbindlicherklärungen von Tarifverträgen seien selten geworden. Bezahlung und Arbeitsbedingungen differierten zwischen den verschiedenen Wirtschaftszweigen immer stärker. Die produzierende Wirtschaft habe ihre tarifpolitische Leitfunktion fast völlig eingebüßt.
Ausgerechnet in den Wirtschaftbereichen, die dem Globalisierungsdruck nicht ausgesetzt sind, hätten die Beschäftigten Reallohneinbußen hinnehmen müssen, etwa im Einzelhandel. Die stärksten Lohnerhöhungen habe es in der jüngeren Vergangenheit dagegen in der exportorientierten Industrie gegeben.
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