Werbung

Putin warnt die EU vor Gasproblemen

Moskau verweist auf Schulden der Ukraine

  • Lesedauer: 2 Min.

Moskau (dpa/ND). Der russische Regierungschef Wladimir Putin hat vor möglichen neuen Engpässen bei der Gasversorgung für die europäischen Verbraucher gewarnt. Grund seien Zahlungsprobleme der Ukraine, dem wichtigsten Transitland für die Gaslieferungen in die EU, sagte Putin. Er habe Schweden als amtierende EU-Ratspräsidentschaft über die Schwierigkeiten der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik informiert. Ein EU-Energieberater des Ratspräsidenten sagte am Montag, die Warnungen würden ernst genommen. Noch habe die Ukraine aber Zeit, die Oktoberrechnung zu bezahlen. Anfang des Jahres hatte ein wochenlanger Gaskonflikt zwischen Kiew und Moskau um nicht bezahlte Rechnungen zu dramatischen Lieferausfällen auch in Mittel- und Westeuropa geführt. Moskau hatte den Gashahn wegen ausbleibender Zahlungen zugedreht. Für Oktober müsse die Ukraine bis 7. November etwa 500 Millionen Dollar bezahlen, berichtete »Wremja Nowostej«.

Der ukrainische Konzern Naftogas hatte in den vergangenen Monaten oft erst in letzter Minute das Geld an das staatlich kontrollierte russische Unternehmen Gazprom überwiesen. Allerdings erklärte Kiews Ministerpräsidentin Julia Timoschenko in der vergangenen Woche bei einem Telefonat mit Putin, dass der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko kein weiteres Geld für die Gaszahlungen freigebe. Naftogas selbst hat nach eigenen Angaben kein Geld. »Ich glaube, Julia Timoschenko kritisiert den Präsidenten dafür, dass er sich weigert, Geld zu drucken, um damit das Gas zu bezahlen. Er hat sich geweigert und wird sich weigern, dies zu tun«, sagte der Vizechef des Präsidentensekretariats, Alexander Schlapak.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal