Werbung

Forderung nach Geld für Landminen-Opfer

Entwicklungsminister soll Hilfen erhöhen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Hilfsorganisationen haben den neuen Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) aufgefordert, die Hilfen für Opfer von Landminen zu erhöhen. »Ich weiß, dass der Wille da ist. Nun muss er in reale Politik umgesetzt werden«, sagte der Leiter des Aktionsbündnisses Landmine.de, Thomas Küchenmeister, am Mittwoch in Berlin. Diese Ausgaben sollten nach seinen Vorstellungen bei der geplanten Erhöhung der Entwicklungsinvestitionen auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes einen breiteren Raum einnehmen. Deutschland sei derzeit einer der größten Geldgeber für die Räumung von Landminen in ehemaligen Kriegsgebieten, habe aber nur knapp 4,5 Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren für die Opfer aufgebracht.

Weltweit müssten nach Angaben von Landmine.de rund 500 000 Überlebende versorgt werden. In mehr als 80 Länder sind Menschen noch von Minen und Streumunition im Boden bedroht.

In Berlin berieten Vertreter von Organisationen und europäischen Regierungen mit Minen-Opfern über Änderungen der Hilfsangebote. Oft bekämen die Opfer Unterstützung nur im Rahmen allgemeiner Armutsbekämpfungs- oder Behindertenprogramme, sagte der Sprecher der »Internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen«, Firoz Alizada aus Afghanistan. Die Opfer und ihre Familien benötigten aber neben einer intensiven medizinischen Betreuung zeitnah psychologische Hilfe. Zudem müsste für die Wiedereingliederung in Gesellschaft und Berufsleben gesorgt werden. Landminen-Opfer haben oft Gliedmaßen verloren und können ihren Beruf nicht mehr ausüben. »In Afghanistan haben zudem nur 70 Prozent der Kinder mit Behinderung überhaupt Zugang zu Bildung», sagte Alizada.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal