Drei Minister getötet

Selbstmordanschlag in Mogadischu

  • Lesedauer: 2 Min.
Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Hotel in Mogadischu sind mindestens 19 Menschen getötet worden, unter ihnen drei Minister.

Mogadischu (AFP/ND). Wie die Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AMISOM) mitteilte, hat sich am Donnerstag in einem Hotel in Somalias Hauptstadt Mogadischu ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Unter den Toten waren demnach drei Minister der somalischen Übergangsregierung, viele Studenten und zwei Journalisten.

Ein Regierungsvertreter sagte, Gesundheitsminister Qamar Aden Ali, Bildungsminister Mohamed Abdullahi Waayel und der Minister für Hochschulbildung, Ibrahim Hassan Addow, seien ums Leben gekommen. Sportminister Suleyman Olad Roble sei bei dem Anschlag verletzt worden. Die Minister hatten nach Angaben eines Hotelangestellten an der Abschlussfeier für Medizinstudenten der Banadir-Universität in Mogadischu teilgenommen. Die meisten der Todesopfer waren den Angaben zufolge Studenten. Ein Arzt sagte, insgesamt seien mehr als 60 Verletzte ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Zu dem Anschlag bekannte sich bislang niemand. Wie ein Hotelangestellter aussagte, war der Selbstmordattentäter unter den festlich gekleideten Gästen im Shamo-Hotel. Der Chef einer Nichtregierungsorganisation berichtete, der Attentäter sei als Frau verkleidet gewesen. AMISOM-Chef Wafula Wamunyini verurteilte den »unmenschlichen und feigen« Anschlag, der seiner Einschätzung zufolge die somalische Übergangsregierung »einschüchtern und erpressen« sollte.

Die Übergangsregierung von Präsident Sharif Sheikh Ahmed kontrolliert nur einen kleinen Teil des kriegszerstörten Mogadischu. Nicht nur große Gebiete der Hauptstadt, sondern auch des Südens und des Zentrums Somalias sind in der Hand der Shebab-Miliz, die die Übergangsregierung bekämpft.

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