Streik in Griechenland gegen »Sparpolitik«
Landesweite Proteste mit hoher Beteiligung
Mit einem eintägigen Streik antworteten am Donnerstag in Griechenland Hunderte von Basis- und mehrere Branchengewerkschaften auf die unter dem Druck aus Brüssel vom Ministerpräsidenten angekündigte neue Welle der »Sparpolitik«. Allein in Athen gingen dabei mehrere zehntausend Arbeiter auf die Straße, weitere Streikkundgebungen fanden in etwa 60 Städten des Landes statt. Unter den beteiligten Branchengewerkschaften waren die Ärzte des Landes, sodass in den staatlichen Krankenhäusern nur Notfälle behandelt wurden, sowie die Lehrer an den Oberschulen.
Weil landesweit auch die Journalisten streikten, gab es am Donnerstag keine Nachrichten in Funk, Fernsehen oder auf Onlineportalen, am heutigen Freitag erscheinen keine Tageszeitungen. Ein von den Besatzungen der griechischen Fähren angekündigter Streik musste dagegen abgesagt werden, nachdem er auf einen Eilantrag der Reeder hin verboten worden war.
Aufgerufen zu dem Streik hatte zunächst die kommunistisch orientierte Gewerkschaftsfront PAME, nachdem ihr Antrag auf einen Generalstreik gegen die von der sozialdemokratischen Regierung geplanten Verschlechterung von Lohn- und Arbeitsbedingungen von den beiden Dachverbänden des Landes, GSEE und ADEDY, abgelehnt worden war. Viele Basisgewerkschaften aber sind mit der Politik ihrer Gewerkschaftsspitzen nicht einverstanden und schlossen sich dem Streikaufruf der Kommunisten an.
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