... möchte bleiben, wo ich gehen lernte

»Ich hab gesehen, daß es muß gestorben seyn, und unser Alles nichts seye« – Augustinermönch Abraham a Sancta Clara 1680. Die ewige Wahrheit

  • Lesedauer: 7 Min.

Sie mögen hier für viele stehen – antifaschistische Kämpfer Lore Krüger, Herta Eckardt, Erna Bohn, Georg Bergmann, Liselotte Lewy. Rodel-Olympiasiegerin Anna-Maria Müller. War fast 50 Jahre Senator der US-Demokraten: Edward Kennedy, jüngster Bruder John F. Kennedys. Langjähriger ND-Redakteur Jochen Reinert. Spaniens meistgelesene Schriftstellerin Corín Tellado. Jahrhundert-Bildhauer Alfred Hrdlicka (»immer feste druff!«). Ufa-Star Mady Rahl. Brechts Sohn, Lyriker Stefan Brecht. Brechts kämpferische Tochter, Schauspielerin Hanne Hiob. Karel Van Miert – der belgische EU-Kommissar untersuchte den Betrug bei der Leuna-Privatisierung, sagte zum deutschen Finanzminister Lafontaine: »Oskar, die Sache stinkt.« Schauspielerin des ruhigen, starken Glanzes, Barbara Rudnik. Fand das Signalmolekül, das Blutgefäße erweitert, den Blutdruck senkt, Nobelpreisträger Robert Furchgott. Israelischer Journalist Amos Elan, zog wegen Israels Palästina-Politik in die Toskana. Skilegende Toni Sailer, »schwarzer Blitz aus Kitz«(bühel). Orangensaft-»Onkel« Rolf H. Dittmeyer. Im Film Kung Fu, Kill Bill: David Carradine. Langjähriger ND-Redakteur Horst Bitschkowski. Schauspielerin Margot Ebert, ein Leben »zwischen Frühstück und Gänsebraten« (Freitod). Fußball-Nationaltorwart Robert Enke (Freitod). Ex-Minister Hans Matthöfer – ihn bespritzte Kommunarde Fritz Teufel in einer Talkshow mit der Wasserpistole, er »schoss« mit Rotwein zurück. Kosmetik-König Yves Rocher. Soziologe Helmut Steiner. Ex-Präsident Israels, Biochemiker Ephraim Katzir. Dresdner Jazzmusiker Günter Hörig. Walter Kubiczek, Schlager- und Filmkomponist. Kapellmeister und Komponist Robert Hanell. Symbolgestalt argentinischer Demokratie, Ex-Präsident Raúl Alfonsín. Regisseur Jürgen Gosch: Schauspieler als neues Glaubwürdigkeitswunder. Brillenschwenkender TV-Turm-Talker Erich Böhme. Die seit 17 Jahren im Koma liegende Eluana Englaro, 38, (Sterbehilfe nach Erlaubnis von Italiens Staatschef Neapolitano, die künstliche Ernährung einzustellen). Ex-General Günter Kießling, wegen angeblicher homosexueller Kontakte von Minister Wörner entlassen. Französischer Anthropologe Claude Lévi-Strauss (»Kolonialismus, Faschismus, Kommunismus – das kam aus dem Irrglauben, der Mensch sei Herr der Schöpfung«). Wurde wie der Vater Niels Bohr Physik-Nobelpreisträger: Aage Niels Bohr. Große Oberweite, großes Herz: soziale Puffmutter auf St. Pauli – Domenica Niehoff. Theoretiker der Arbeiterbewegung, Harald Neubert. Sah das stille Land mit gleichsam stillem Blick: Poet unter den Fotografen des Ostens, Roger Melis. Dirty Dancer Patrick Swayze. Entwickelte den robusten «Mexikoweizen« für Entwicklungsländer, hat Millionen Menschen vorm Hunger gerettet, US-Agrarwissenschaftler Norman E. Borlaug. Sängerin von »Peter, Paul und Mary«, Mary Travers. Journalist Martin E. Süskind (Brandts Redenschreiber, Chefredakteur der »Berliner Zeitung«). »theater 89-«Schauspielerin Simone Frost. Pariser Fotograf Willy Ronis (weltberühmt: der kleine Junge mit dem Riesenbaguette). Ganoven-»Ede« Zimmermann (»Aktenzeichen XY ungelöst«). Schauspielerin Christel Peters (tolle Alte in »Sommer vorm Balkon«). Vordenker des Neokonservatismus, Irving Kristol (»ein Neokon ist ein Linker, den die Realität überfiel«). Kämpfte mit seinem Verlag Hentrich & Hentrich für die jüdische Kultur: Gerhard Hentrich. Verhüllte mit Christo den Reichstag so, dass dessen Protz einpacken konnte: Jeanne Claude. Wiener Porno-Possen-Regisseur Franz Marischka (»Liebesgrüße aus der Lederhose«). Zeitgefühlforscher Mauricio Montalbini – der »Maulwurfmann« verbrachte viel Zeit in Höhlen. Es musste nicht immer Kaviar, aber es durften Millionen-Auflagen sein: Bestseller-Autor Johannes Mario Simmel. Ex-Friedrichstadtpalast-Intendant Alexander Iljinskij. Deutscher Ingenieur Konrad Dannenberg, beteiligt an der Entwicklung der ersten Mondrakete. Leitete Leipzigs Schauspielmusik: Siegfried Tiefensee. Literaturwissenschaftlerin Karin Hirdina. Filmkomponist Maurice Jarre (»Doktor Schiwago«). Schauspielerin Ruth Drexel, Mutter des »Bullen von Tölz«. Ungarischer Filmregisseur Peter Bacsó. Altbischof Albrecht Schönherr. Autorin Eva Schönewerk. Fellinis Autor (»La Strada«) Tullio Pinelli. Bolschoi-Ballerina Jekaterina Maximowa. Vordenker des Liberalismus, Philosoph eines Grundeinkommens für alle, Lord Ralf Dahrendorf. Der Satz machte sie berühmt: »Nicht nur sauber, sondern porentief rein« – Frau »Klementine« aus der TV-Werbung: Johanna König. Lange die einzige weiße Apartheidgegnerin in Südafrikas Parlament, Helen Suzman. DEFA-Regisseur Horst E. Brandt (»KLK an PTX – Die Rote Kapelle«). Rote-Kapelle-Mitglied, »ältester Spion Russlands«, Anatoli Gurewitsch. (92). Witwe Salvador Allendes, Hortensia Bussi. Ex-Präsident des Bundesverfassungsgerichtes Ernst Benda. Österreichische Schriftstellerin Gertrud Fussenegger. Edmund de Rothschild: noch Bankier, nicht Banker. Einst weltbester Turner: Yukio Endo. Eulenspiegel-Karikaturist Peter Dittrich. Al-Qaida-Chef in Pakistan Osama al-Kini (US-Raketenangriff). Schauspieler Fred »Pippig« Delmare. US-Schriftsteller Frank McCourt (»Die Asche meiner Mutter«). Wiener Schauspieler Fritz Muliar (»Schwejk«). Anti-Atomaktivistin in Sachsen-Anhalt, Erika Drees. Der mit 2,23 m größte Deutsche, Konstantin Klein aus Offenbach. Charité-Rechtsmedizin-Legende Otto Prokop. Einer der »Engel für Charlie«, mit blonder Mähne Löwin von Hollywood: Farah Fawcett. Box-Idol der Juden von Thessaloniki, musste sich im KZ Auschwitz in 200 Kämpfen immer wieder das Leben erboxen: Salomo Arouch (verfilmt: »Triumph des Geistes«). Grafiker und Keramiker des Drallen, Lothar Sell. ND-Ratgeber-Autor Heinz Kuschel. US-Regisseur Ken Annakin (»Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten«). Feministische Bestsellerautorin Marilyn French. Dichter der SU-Nationalhymne, Sergej Michalkow. Choreografin Pina Bausch. Admiral a. D. der DDR-Volksmarine Wilhelm Ehm. Polnischer Philosoph Leszek Kolakowski. Holocaust-Überlebender Robert J. Büchler, erforschte den Kinderblock 66 im KZ Buchenwald. Bildende Künstlerin Ingeborg Hunzinger (schuf die »Rosa Luxemburg« vorm ND-Gebäude). Schauspielerin Monica Bleibtreu. Kriegsfotograf Hubert van Es (berühmt sein Foto von US-GI’s, die sich beim Fall Saigons an einen Hubschrauber krallen). US-Kämpferin für die Rechte Behinderter, Eunice Shriver-Kennedy. Schriftsteller Adolf Endler. CBS-Moderatoren-Legende Walter Cronkite. Barbara Osterheld, erste Grüne mit Direktmandat in einem Landtag (Berlin). Der Denker unter den Zeichnern, Paul Flora. Letzter jiddischer Literat von Czernowitz (Bukowina): Josef Burg. Uruguayischer Lyriker Mario Benedetti (»Ich möchte inmitten der Bücher bleiben,/ In ihnen lernte ich zu gehen«). Komponist Friedrich Goldmann. Philippinische Ex-Präsidentin (»Peeple Power Bewegung«) Corazon Aquino. Frechstes Genie der Theaterregie: Peter Zadek. Erster freier Präsident Guinea-Bissaus, Luís Cabral. Ex-Regierungschef Guinea-Bissaus, Faustino Fudut Imbali (Attentat). Magdeburger Altbischof Werner Krusche, prägte das Wort von der »Kirche im Sozialismus«. PLO-Mitbegründer Schafik el Hut. Kraftkerl vieler Peymann-Inszenierungen: Schauspieler Traugott Buhre. Russische Aktivistin für die Menschenrechte im Nordkaukasus, Natalja Estemirowa (Mord). Russische Aktivistin für die Menschenrechte im Nordkaukasus (Leiterin eines Kinderhilfswerkes), Sarema Sadulajewa, und ihr Mann Alik Dschabarilow (Mord). DDR-Journalist Rolf Schablinski. Robert McNamara, Architekt des Vietnam-Völkermordes; nannte den Krieg später einen »großen Fehler«. Sittenchronist des US-Mittelstandes, John Updike. Ex-DEFA-Chef Hans Dieter Mäde. Popikone Michael Jackson. Malte die knallbunten Bilder zum Beatles-Trickfilm »Yellow Submarine«, Heinz Edelmann. Er lebte für Cuba Sí: Reinhard Thiele. US-Schauspieler und Knubbelnase Karl Malden (»Die Straßen von San Francisco«). Der ZK-Sekretär, der nach dem Putsch 1991 Gorbatschow für abgesetzt erklärte: Oleg Schenin. War britischer Nationaltrainer – vorher Keeper, als Maradonas Handtor 1986 Englands Spiel gegen Argentinien entschied: Bobby Robson. US-Regisseur John Hughes (»Kevin – Allein zu Haus«). Lyrik-Jazz-Prosa-Erfinder Werner »Josh« Sellhorn. Im RTL-Menschenzoo noch die sanfteste Talkerin (mit wechselnden Brillen) Ilona Christen. UdSSR-Kosmonaut Pawel Popowitsch. Kosmonaut Konstantin Feoktistow. Fußballnationalspieler Horst Szymaniak. Kubanischer Commandante Almeida Bosque, der 1956 berühmt wurde, als er in aussichtsloser Lage Battista-Schergen zurief: »Verdammt, hier ergibt sich niemand!« Er war »Bertelsmann«: Reinhard Mohn. Einer der erfolgreichsten Judokämpfer Europas, Torsten Reißmann (ASK Vorwärts Frankfurt). Peter-Hacks-Witwe Anna Elisabeth Wiede. Führte den Warschauer Aufstand, Kommunist, später Solidarnosz-Patriot: Marek Edelman. Songtexter Fred Gertz. »La Negra« Mercedes Sosa, die Stimme Lateinamerikas. Boyzone-Sänger Stephen Gately. Chefdolmetscher für die Angeklagten in Nürnberg, Richard Sonnenfeldt. »Bonanza«-

Autor John Furia. Stimme von Mickey Mouse, Wayne Allwine. Stimme Pittiplatschs, Heinz Schröder. Schmachtstimme (»Spanisch Eyes«) Al Martino. Attackierte Männer, wo sie nur konnte: US-Malerin Nancy Spero. Lyriker der Elegien und Desillusionierungen: Heinz Czechowski. Kongenialer Übersetzer von Neruda, Alberti, Paz: Fritz Vogelgsang. Letzte »Titanic«-Überlebende Millvina Dean (97). Iranischer Ajatollah Hussein-Ali Montazeri. FDJ-Geschichtsforscher Karl-Heinz Jahnke. Französischer Filmproduzent Claude Berri (»Willkommen bei den Sch’tis«). Playmobil-Erfinder Hans Beck. Reality-TV in Konsequenz – sie starb vor Millionen für die Krebshilfe: britische »Big-Brother«-Kandidatin Jade Goody (27). Ein DDR-Sportreporter der ersten Stunde, Helmut Schulz. Lyriker Günter Ullmann, von der Stasi zur psychischen Zerrüttung getrieben. Dresdner Schauspielerin Gudrun Okras. Ritter der Französischen Ehrenlegion und ND-Korrespondent Gerhard Leo. Schauspielerin Margarete Taudte (DT). Asiens meistgesuchter Terrorist, der Malaysier Noordin Top (erschossen). Pippi-Langstrumpf-Verlegerin Heidi Oetinger. Linker Ökonom Jörg Huffschmid. Präsident des Internationalen Sachsenhausen-Komitees, Pierre Gouffault. DDR-Ampelmännchen-Erfinder Karl Peglau. Ehemalige ND-Archivarin Brunhilde Wolf. Sowjetischer Schauspieler Wjatscheslaw Tichonow. Ehrenpräsident der Föderation der Widerstandskämpfer, Oskar Wiesflecker. Unternehmer Adolf Merckle (Freitod wegen Finanznot). Dänische Lyrikerin Inger Christensen. Dave Dee – nun heißt die Band nur noch Dozy, Beaky, Mick & Tich. DEFA-Dokumentarist Karl Gass. Sänger Kurt Demmler (Selbstmord in U-Haft; Prozess wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch). Schauspielerin Dana Vávrová. Berühmteste Stierkämpferin Conchita Cintrón. Rechercheurin des Genozids in Ruanda, Alison Des Forges. FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff. Apfelkorn-Erfinder Friedrich Berentzen. DDR-Komponist Günter Kochan (»Wir lieben unsere Heimat«).


Das massenhafte Sterben 2009:

3000 Menschen bei einer Cholera-Epidemie in Simbabwe. 2000 Zivilisten bei Gefechten mit Tamilen in Sri Lanka. 270 Tote bei Waldbränden in Australien. 24 nordafrikanische Flüchtlinge ertrinken vor der Küste Spaniens. Über 250 Opfer beim Erdbeben im italienischen L’Aquila. 9 Tote beim Einsturz einer Hängebrücke in Peru. 75 Tote bei einem Selbstmordattentat in Bagdad. 168 Tote bei einem Flugzeugabsturz in Iran.

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