- Kommentare
- Meine Sicht
Attraktiv statt lukrativ
Martin Kröger freut sich über Junge-Reyers Ansagen
Den frierenden und wartenden Kunden nützen die gestrigen Ankündigungen von Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) erstmal wenig. Denn noch so harte Ansagen aus der Politik scheinen dem Monopolisten Deutsche Bahn mit seiner S-Bahn-Tochter gleichgültig zu sein. Schließlich ist seit Wochen vom Bahnchef Rüdiger Grube zur desaströsen Lage nichts Substanzielles zu hören.
Aber auch wenn es den Kunden auf die Schnelle wenig bringt, scheint die Politik mit den neuen Vorschlägen endlich ihre Ohnmacht der vergangenen Wochen zu überwinden und zumindest mittelfristig wieder handlungsfähig zu werden: Wobei eine Rekommunalisierung der S-Bahn nach 2017 besonders attraktiv erscheint. Jedenfalls wäre ein auf das Allgemeinwohl ausgerichtetes Unternehmen allemal attraktiver als mehrere Private, bei denen wieder die Gewinnmaximierung das Hauptinteresse ausmacht. Außerdem ist es um die Arbeitsbedingungen bei Privaten nicht gut bestellt, wie Gewerkschaften oft genug bemängeln.
So oder so, ob nun Ausschreibung oder Rekommunalisierung oder etwas dazwischen, wird man auch Wege finden müssen, am untragbaren Ist-Zustand etwas zu ändern. Denn wer seine Pflichten derart verletzt wie die S-Bahn, wird um weitgehende Wiedergutmachung nicht herumkommen. Geld spielt nach Angaben des Bahnkonzerns bei der S-Bahn keine Rolle mehr? Dann her mit der Entschädigung!
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.