Kitaplätze für alle!

Vergangenes Jahr wurden 20 Jahre Mauerfall gefeiert. Während man seitenlang über Mangelwirtschaft und DDR-Staatssicherheit berichtet hat, wurde ganz vergessen, dass der untergegangene Staat der Bundesrepublik mitunter überlegen war. So zum Beispiel in der Kinderbetreuung. Noch immer gibt es in der Betreuung unserer Kleinen zwischen Ost und West enorme Unterschiede: Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, beträgt die Betreuungsquote von Kleinkindern im Osten 50 Prozent und mehr. In Westdeutschland sind es zwischen fünf und fünfzehn Prozent der Kinder unter drei Jahren, die in eine Kita gehen.

Die Erziehung von Kleinkindern in der Gemeinschaft hat überwiegend Vorteile. Die Kleinen lernen früh, Probleme mit anderen Kindern gemeinsam anzugehen. Sie lernen, die Bedürfnisse Gleichaltriger zu achten und auf diese Rücksicht zu nehmen. Auch bringt die Kita eine Struktur in den Alltag der Kinder, die ihnen zu Hause nur schwer beizubringen ist.

Vorbild in der Kinderbetreuung ist ein ostdeutsches Bundesland: In Sachsen-Anhalt besteht bereits ein Rechtsanspruch für Kinder ab einem Lebensjahr auf einen Kitaplatz. Dieses Recht wäre für die gesamte Bundesrepublik sinnvoll. Dazu muss die Bundesregierung endlich Geld in die Hand nehmen und das Kita-Angebot auch im Westen massiv ausbauen.

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