Polen stellt US-Raketen »Patriot« auf

Stationierung unweit der russischen Grenze

  • Lesedauer: 1 Min.

Warschau (dpa/ND). Polen will Luftabwehrraketen vom Typ Patriot, deren Lieferung die USA zugesagt haben, im Norden des Landes unweit der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad aufstellen. Als Standort sei Morag nordwestlich von Olsztyn vorgesehen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Warschau. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung »Gazeta Wyborcza«. Morag ist rund 70 Kilometer vom russischen Staatsgebiet entfernt. Ursprünglich sollten die Raketen sowie rund 100 US-Soldaten in der Nähe von Warschau stationiert werden. Washington hatte Polen im August 2008 die Patriot-Raketen als Gegenleistung für eine Zustimmung zum damals geplanten US-Raketenabwehrschild in Mitteleuropa in Aussicht gestellt. Ungeachtet des späteren Verzichts durch Präsident Barack Obama hielt Polen an seiner Forderung nach der Patriot-Stationierung fest. Im Dezember wurde dazu ein polnisch-US-amerikanisches Abkommen unterzeichnet, das die rechtliche Basis für den längerfristigen Aufenthalt der US-Soldaten in Polen geschaffen hat.

Polens Verteidigungsminister Bogdan Klich versicherte der Zeitung, ausschlaggebend für die Ortsänderung der Stationierung seien nicht strategische Gründe gewesen. »In Morag konnten bessere Bedingungen für die US-Soldaten sowie eine optimale technische Basis für die Ausrüstung angeboten werden«, sagte Klich. Die erste Einheit soll im April – zunächst für begrenzte Zeit – nach Polen verlegt werden. Von 2012 an sollen die Raketen und die Soldaten dann ständig bleiben.

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