Geschlossene Sache

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 2 Min.

Was alle ahnten, aber so lange nicht wahrhaben wollten, bis es ausgesprochen war – am Donnerstag wurde es Gewissheit: Die Schließung des Opel-Werkes in Antwerpen ist beschlossene Sache. Mit diesem Schlag, der nicht nur die 2600 belgischen Opelaner trifft, haben Opel-Mutter General Motors (GM) und der frisch gekürte Opel-Chef Nick Reilly deutlich gemacht, wer die Entscheidungen bei der Sanierung des kriselnden Autobauers trifft. Alles Bangen und Hoffen der Opelaner hat nichts genützt – Betriebsratschef Klaus Franz bleibt nur noch die Drohung, die Arbeiter gäben unter diesen Bedingungen keinen Cent für den Konzern. Damit ist das bereits vorher stark beanspruchte Tischtuch zwischen Reilly und Franz wohl endgültig zerschnitten.

Dass der ohnehin nicht gerade beliebte GM-Abgesandte Reilly erklärte, er fühle mit den Entlassenen und ihren Familien, kann den Betroffenen und ihren deutschen Kollegen, von denen ebenfalls 4000 die Kündigung erwarten, jedenfalls nur wie Hohn vorkommen. Weiter unklar bleibt auch, ob und welche langfristige Strategie GM mit der verkündeten Schließung verfolgt, da der Konzern sein europaweit dringend erwartetes Sanierungskonzept bisher immer noch für sich behält. Von einer Rettung ist Opel jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt weiter entfernt als je zuvor, wie auch die IG Metall resigniert feststellte. Nächste Woche wird weiterverhandelt – die Ausgangslage lässt kaum auf einen Durchbruch hoffen.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.