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Zu wenig Personal in den Kindergärten

Betreuungsschlüssel im Westen günstiger

  • Lesedauer: 1 Min.
Die frühkindliche Bildung in deutschen Kindergärten leidet einer Studie zufolge erheblich an der schwachen Personalausstattung.

Gütersloh (dpa/ND). Kein Bundesland erreiche den empfohlenen Personalschlüssel von rechnerisch einem Betreuer für 7,5 Kinder, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Die Studie beruht auf einer Sonderauswertung des Länderreports Frühkindliche Bildungssysteme für die Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt.

In Ostdeutschland ist die Betreuungsrelation deutlich ungünstiger als im Westen. Die Mehrheit der Kinder (62,5 Prozent) in einer Kindergartengruppe wird mit einem Personalschlüssel von durchschnittlich 1 zu 12,4 betreut. Demgegenüber haben fast 59 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe in Westdeutschland einen Personalschlüssel von durchschnittlich 1 zu 9,2. »Der Personalschlüssel ist das wichtigste Kriterium für die Bildungsqualität in Kindertageseinrichtungen«, sagte Vorstandsmitglied Jörg Dräger.

An der Spitze steht Bremen. Hier kommen auf eine Erzieherin rechnerisch acht Kinder. Nordrhein-Westfalen liegt mit einem Betreuungsschlüssel von 1 zu 9,1 im Mittelfeld. Das Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 1 zu 13,4. »Nur wenn genügend Erzieherinnen in den Kitas sind, können Kinder tatsächlich individuell gefördert werden«, betonte Dräger. »Die fehlenden Personalressourcen in den Kitas müssen dringend ausgebaut werden, wenn Kinder gebildet und nicht nur beaufsichtigt werden sollen.«

Grundlage der Auswertungen sind Daten der statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der Kinder- und Jugendhilfestatistik des Jahres 2008.

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