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Konsequenz

Nissrine Messaoudi ist keine Freundin von Statistiken

  • Lesedauer: 2 Min.

Eigentlich klingt das ziemlich logisch: Ich baue Mist, werde erwischt und bekomme gleich eine Lektion erteilt. Nur wenn man die Konsequenzen seines Handelns spürt, kann man aus seinen Fehlern lernen. Das wissen Pädagogen schon lange. Jugendrichter wissen das scheinbar auch, denn es ist zu begrüßen, dass das Neuköllner Modell nun auf die ganze Hauptstadt ausgeweitet wird.

Sicher, es gibt noch keine Statistiken darüber, wie viele Jugendliche durch das beschleunigte Gerichtsverfahren in den letzten zwei Jahren nicht zum Wiederholungstäter geworden sind. Aber man muss nicht immer alles mit Zahlen belegen, um zu wissen, ob eine Sache sinnvoll ist oder nicht. Dass eine Strafe, die erst nach einem halben Jahr nach der eigentlichen Tat erfolgt, wenig Einsicht bringt, liegt auf der Hand. Auch die bessere Vernetzung der Behörden hat zur Folge, dass die jungen Menschen nicht ständig bei verschiedenen Mitarbeitern landen. So bleibt ihre Vorgeschichte nicht im Verborgenen.

Aber so sinnvoll dieses Modell auch ist, man darf dabei nicht vergessen, dass es sich um Jugendliche handelt. Hier müssen auch die Eltern stärker mit einbezogen werden. Außerdem sollte man nicht aufhören, nach den Gründen für die »Entgleisungen« zu suchen. Denn das Ziel sollte nicht sein, alle schnell vor den Richter zu bringen, sondern man muss den Jugendlichen eine Perspektive in Leben und Beruf bieten, damit es erst gar nicht zu Straftaten kommt.

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