Lohnabstandsgebot ist gewahrt

Kritik des Paritätischen an Sozialstaatsdebatte

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (AFP/ND). Wer in Deutschland Vollzeit arbeitet, hat nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverband mehr Geld zur Verfügung als jemand, der vollständig auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Der Verband kritisierte am Montag in Berlin die zuletzt in der Sozialstaatsdebatte vorgebrachte Behauptung, dass der Lohnabstand zwischen Hartz-IV-Betroffenen und Erwerbstätigen in den untersten Lohngruppen nicht gewahrt sei. Dies sei »völlig haltlos und an der Grenze zur bewussten Täuschung«, erklärte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider.

Der Verband warf den Kritikern eines vermeintlich zu geringen Lohnabstands zwischen Arbeitnehmern und Hilfsempfängern vor, auf »äußerst dubiose Rechenbeispiele« zurück zu greifen. Häufig würden bei der Berechnung der Haushalte mit niedrigem Erwerbseinkommen ganze Einkommensbestandteile wie das Wohngeld oder der Kinderzuschlag ignoriert. »Die Ergebnisse aus solchen Berechnungen haben mit der Realität nichts zu tun«, so Schneider.

Der Paritätische berief sich auf 196 Beispielrechnungen für verschiedene Branchen und Haushaltskonstellationen in Ost- und Westdeutschland. Demnach ist selbst bei niedrigen Stundenlöhnen von unter sechs Euro ein Abstand zu Hartz IV gegeben.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.