Einwurf

Hinter der Zeit

  • Mark Wolter
  • Lesedauer: 2 Min.

An diesem Wochenende hätten nicht nur Schalke in der Bundesliga, Real Madrid in Spanien oder Juventus Turin in Italien wichtige Siege feiern können. Der gesamte Fußball wäre ein großer Gewinner gewesen, hätte sich der Fußballweltverband FIFA nicht wieder einmal möglichen Neuerungen und Änderungen versperrt. Zusammen mit den obersten Regelhütern des International Football Association Board prüfte die FIFA am Samstag in Zürich, ob entweder die Torkamera oder der Chip im Ball in Zukunft als technische Hilfsmittel für einzelne Entscheidungen infrage kämen. »Die Antwort ist ganz klar: Nein«, sagte Generalsekretär Jérome Valcke.

Die FIFA hat wieder eine große Chance vertan. Mittlerweile ist der Fußball beinahe die einzige populäre Sportart, die keine technischen Hilfsmittel anwendet. Fußball solle menschlich bleiben, das Ärgern über Fehlentscheidungen sei doch gerade das Schöne an diesem Sport, so die FIFA. Für die Sportler, die durch manchen Fehler um den Erfolg gebracht werden, und Vereine oder Verbände, die im Milliardengeschäft Fußball um Prämien und Werbepartner streiten, ist vor allem die antiquierte Haltung des Weltverbandes ärgerlich. Dabei erfüllt der technische Entwicklungsstand der möglichen Hilfssysteme längst die vorher formulierten Anforderungen des Fußballweltverbandes: Funktionssicherheit, einfache Umsetzung, Schnelligkeit. All diese Eigenschaften besitzt die FIFA leider nicht.

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