U-Bahn außer Kontrolle

Kölner Verkehrsbetriebe räumen mangelhafte Bau-Überwachung ein

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Köln (dpa). Ein Jahr nach dem Einsturz des Stadtarchivs haben die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) Fehler eingeräumt. Nach bisherigen Untersuchungen habe es bei der Überwachung des U-Bahn-Baus durch die KVB Versäumnisse gegeben, sagte am Montag der von der KVB beauftragte Baurechts-Fachanwalt Gero Walter in Köln.

Demnach habe die KVB unter anderem den Einbau von Eisenbügeln sowie Betonierungsprotokolle nicht ausreichend kontrolliert. Dass in der Baugrube vor dem Archiv am Waidmarkt in den Monaten vor dem Unglück zu viel Grundwasser abgepumpt wurde, liege in der Verantwortung der Baufirmen, sagte Walter. Ob die KVB darüber informiert war, sei bisher unklar.

Im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen des Archiv-Einsturzes beschloss der KVB-Aufsichtsrat die Trennung von Technik-Vorstand Walter Reinarz. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Kuckelkorn sagte, das Gremium habe ihn beauftragt, mit Reinarz über einen einvernehmlichen Auflösungsvertrag zu verhandeln. Dieser könne aus aktienrechtlichen Gründen nicht einfach abberufen werden. Denn zurzeit gebe es keine ausreichenden Beweise, um Reinarz ein Verschulden nachzuweisen. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) hatte Reinarz am Jahrestag des Stadtarchiv-Einsturzes vergangene Woche öffentlich kritisiert und ihm das Vertrauen entzogen.

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