Der Verfassungsschutz berichtet

Nordrhein-Westfalen: LINKE wird weiterhin »linksextremistischer Bestrebungen« verdächtigt

  • Lesedauer: 2 Min.

Düsseldorf (AFP/ND). Die Zahl der politischen motivierten Gewalttaten in Nordrhein-Westfalen ist deutlich gestiegen. 2009 verzeichnete der Landesverfassungsschutz 442 solcher Delikte – 17,6 Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus dem am Montag in Düsseldorf vorgestellten Jahresbericht der Verfassungsschützer hervorgeht. Fast die Hälfte der Gewaltdelikte begingen demnach Linksautonome, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 56 Prozent entspricht. Die von Rechtsextremen begangenen Gewalttaten gingen leicht um sieben Prozent zurück.

Vor allem bei Demonstrationen verzeichnete der Verfassungsschutz eine Zunahme der Gewalt. »Je mehr die Rechtsextremisten öffentlich in Erscheinung treten, desto gewaltbereiter reagieren die Linksextremisten«, sagte NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP). Die Gewalt von Rechts- und Linksextremen sei »eine zentrale Herausforderung für Gesellschaft und Politik«. »Wir müssen hier sehr wachsam sein und mit aller Konsequenz dagegen vorgehen.«

Wolf warnte zudem vor der rechtsextremen NPD, die mit gewaltbereiten Neonazis zusammenarbeite. Die NPD missbrauche die Wirtschaftskrise, »um sich als vermeintlicher Hüter der sozial Benachteiligten zu inszenieren«. So bezeichne sie sich auf Plakaten zur Nordrhein-Westfalen-Wahl am 9. Mai als »Die soziale Heimatpartei«. Damit wolle die NPD »von ihrer nationalistischen Gesinnung ablenken«, erklärte Wolf. Wie die rechte Regionalpartei »Pro NRW« nutze die NPD die Diskussion über den Bau von Moscheen, um ihre ausländerfeindliche Ideologie zu transportieren.

Bei der LINKEN sieht der NRW-Verfassungsschutz weiter Anhaltspunkte für den Verdacht einer linksextremistischen Bestrebung. Die Partei und insbesondere deren NRW-Landesverband arbeiteten eng und auf vielen Ebenen mit kommunistischen Gruppierungen wie der DKP zusammen. Außerdem fördere die LINKE organisatorisch und finanziell extremistische Gruppierungen in eigenen Reihen, so die Kommunistische Plattform und das »Netzwerk Marx 21«. Auch bestünden weiter erhebliche Zweifel, ob die Ziele der LINKEN mit dem Grundgesetz vereinbar seien. So lehne die Partei Privateigentum an Grund und Boden ab und fordere umfassend die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal