Weltweit erste Bank für Kernbrennstoffe
Russland und IAEA unterschrieben Vertrag
Wien (dpa/ND). Die Brennstoffbank soll vor allem eine verbesserte Kontrolle von kernwaffenfähigem Material ermöglichen. Der Vertrag wurde am Montag vom Chef des staatlichen russischen Energiekonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko, und IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano unterzeichnet. »Mit unserem Einsatz haben wir die Welt ein bisschen besser gemacht«, sagte Kirijenko.
Die »LEU Fuel Bank« wird allen Mitgliedsstaaten der IAEA, die die Verpflichtungen des Atomwaffensperrvertrages erfüllen, schwach angereichertes Uran zur Verfügung stellen. Die ersten Bestände sollen nach Angaben des Konzerns bis spätestens Ende des Jahres zur Verfügung stehen und zu marktüblichen Preisen abgegeben werden. Das Projekt erfülle für Rosatom keinen kommerziellen Zweck, doch sei es auch keine Wohltätigkeitsaktion, sagte Kirijenko. Es gebe bereits reges Interesse möglicher Käufer, »aber erst muss das Material fertig sein«, erklärte der Rosatom-Chef. In Zukunft müssen Länder, die die Brennstoffbank nutzen wollen, einen offiziellen Brief an die IAEA schicken. Diese entscheidet, ob angereichertes Uran geliefert wird. Entwicklungsländer hatten mit Skepsis auf das Projekt reagiert. Sie befürchten, dass sie indirekt daran gehindert werden könnten, Nukleartechnologie zu friedlichen Zwecken zu erwerben. Kommentar Seite 4
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