Toyota will besser prüfen
Ein Sondergremium des Autokonzerns soll für Qualitätssicherung sorgen
Toyota-City (dpa/ND). Nach dem Rückruf von Millionen von Autos startet der weltgrößte Autobauer Toyota eine neue Qualitätsoffensive. »Wir werden alles nur Mögliche tun, um das Vertrauen der Kunden wiederzuerlangen«, sagte Konzernchef Akio Toyoda am Dienstag zum Auftakt der ersten Sitzung eines neugegründeten Sonderkomitees zur globalen Qualitätssicherung. Sämtliche Qualitätsstandards im Konzern würden auf den Prüfstand gestellt und Abläufe radikal neu gestaltet.
Weltweit hat Toyota mehr als acht Millionen Autos zurückgerufen, um Gaspedale und Fußmatten zu richten. Wegen kurzzeitig aussetzender Bremsen muss zudem fast eine halbe Million Hybridautos in die Werkstätten.
Das in den vergangenen Jahren weltweit stark gewachsene Unternehmen, bei dem Entscheidungen traditionell von der Zentrale in Japan getroffen werden, will künftig Managern in den einzelnen Regionen mehr Einfluss und mehr Befugnisse bei Rückrufentscheidungen einräumen. Auf diese Weise will man schneller auf Kundenbeschwerden reagieren können. Das Sondergremium zur globalen Qualitätssicherung zählt 50 Personen, darunter die Qualitätschefs zentraler Regionen wie Nordamerika, Europa und China, und untersteht Konzernchef Toyoda persönlich. Der Sonderstab soll sämtliche Prozesse einschließlich Fahrzeugdesign, Produktion und Verkauf überprüfen. Die Qualitätschefs in den Weltregionen werden dabei die Konzernzentrale in der Stadt Toyota über Kundenbeschwerden direkt informieren. Die Arbeit des Gremiums werde von vier außenstehenden Experten bewertet, sagte Toyoda. Erste Ergebnisse sollen im Juni vorgelegt werden.
Konzernchef Toyoda hatte zuvor eingeräumt, dass im Zuge der rapiden weltweiten Expansion die Schulung der Mitarbeiter vernachlässigt worden sei. Um gegenzusteuern, werden zum Juli neue Trainingszentren in Japan, Nordamerika, Europa, Südostasien und China gegründet.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.